In Shakespeares Problemstück "Maß für Maß" spielt Gert Voss den Herzog.
Sein Jedermann auf dem Salzburger Domplatz 1995 bis 1998 war atemberaubend; keiner seiner Vorgänger oder Nachfolger konnte ihm das Wasser reichen. Nun kehrt Gert Voss , „der beste Schauspieler Europas“ (Times), nach 13 Jahren zum Elitefestival zurück, wo er den Herzog in Shakespeares Maß für Maß spielt. „Ich freue mich, in Salzburg gibt es viele Theaterenthusiasten“, sagt er. „Darüber hinaus ist Salzburg eine wunderschöne Stadt. Noch schöner wäre es hier nur, wenn man nicht arbeiten müsste.“
Voss hatte 1986 in der Uraufführung von Thomas Bernhards Ritter, Dene, Voss als genialer irrsinniger Ludwig bei den Festspielen debütiert. Seine Brandteigkrapfen-Arie im zweiten Akt – „Ludwig, der die Brandteigkrapfen liebt! Die ganze Zeit habe ich in Steinhof an nichts anderes als an die Brandteigkrapfen gedacht!“ – ist in die Theatergeschichte eingegangen.
Virtuos
1992 und ’93 brillierte er in der Felsenreitschule unter Peter Stein in Shakespeares Julius Caesar als Marc Anton, dessen Forumsrede über Caesars Leiche ein Virtuosenstück demagogischer Schauspielkunst war. In Maß für Maß arbeitet Voss nach Ibsens Baumeister Solness wieder mit Thomas Ostermeier, dem Chef der Schaubühne Berlin, zusammen: „Ostermeier ist intelligent, fantasievoll und neugierig und lässt den Schauspielern viel Raum. Wie alle großen Regisseure, mit denen ich gearbeitet habe: Zadek, Tabori, Peymann, Bondy.“