In den letzten zwei Wochen der Salzburger Festspiele stehen drei wichtige Premieren auf dem Programm. Am Montag wird Bernd Alois Zimmermanns 1965 in Köln uraufgeführtes Schlüsselwerk der Nachkriegsavantgarde, „Die Soldaten“, erstmals beim Elitefestival aufgeführt. Zimmermanns „Jahrhundert-Oper“ basiert auf der antimilitaristischen Sturm-und-Drang-„Komödie“ von Jakob Michael Reinhold Lenz. In der Felsenreitschule dirigiert Ingo Metzmacher die Wiener Philharmoniker, Alvis Hermanis fertigt die Inszenierung.
Mit Händels „Giulio Cesare in Egitto“ hat Cecilia Bartoli ihre ersten Pfingstfestspiele eröffnet. Das fünfstündige barocke Meisterwerk, das am 23. August wieder aufgenommen wird, überzeugt musikalisch: Der Mailänder Originalklangmeister Giovanni Antonini dirigiert seinen „Giardino Armonico“ mit leidenschaftlichem Furor.
Keine glückliche Programmierung La Bartoli ist eine hinreißende Cleopatra, die in acht virtuosen Da-capo-Arien ihre Sangeskunst unter Beweis stellt. Um sich herum versammelt sie drei tolle Countertenöre: Andreas Scholl als Welteroberer Caesar, Philippe Jaroussky als knabenhaften Sesto und Christophe Dumaux als Wüstling Tolomeo. Antonini ist nicht nur als Operndirigent präsent, er leitet auch in zwei Kammerkonzerten im Mozarteum Bachs „Brandenburgische Konzerte“ (morgen und 24. 8.).
Parallel zur Giulio Cesare-Premiere kommt am 23. 8. (keine glückliche Programmierung!) im Landestheater ein Auftragswerk zur Uraufführung: Der Tiroler Erfolgsautor Händl Klaus hat das „Musikstück“ „Meine Bienen. Eine Schneise“ über den Phantomschmerz der Vaterlosigkeit geschrieben. Die Osttiroler „Musicbanda“ Franui schafft mit ihrer Klangbatterie die musikalische Welt; der Bühnenstar André Jung spielt den Wanderimker.
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