Opern-Pläne neu
"Fledermaus" mit Karl Markovics
21.03.2008
Die ersten Pläne des neuen Staatsoperndirektors Welser-Möst sickern durch. Zur zeit dirigiert er "Die Fledermaus" mit Markovics in Zürich.
Wenn der zukünftige Staatsopern-Generalmusikdirektor am Pult steht, dann kann sogar ein (indirekter) Oscar-Gewinner nicht widerstehen. Karl Markovics spielt ab 29. März im Zürcher Opernhaus den Frosch in Die Fledermaus. Franz Welser-Möst dirigiert – und genau das war für Markovics ausschlaggebend, den Operetten-Gefängniswärter diesmal zu spielen, den er schon unzählige Male abgelehnt hat. „Er ist ein toller Schauspieler und ich kann ihn mir gut in dieser Rolle vorstellen“, sagt Welser-Möst dazu im ÖSTERREICH-Interview.
Der Dirigent ist derzeit für Proben zu Siegfried in Wien, Premiere ist am 27. April in der Staatsoper. „In Siegfried ist es mir wichtig, die Balance zwischen Wort und Musik zu halten. Bei der Walküre hat man so viel Text verstanden wie selten. Bei Siegfried möchte ich dem scherzohaften Charakter der Oper gerecht werden.“
Premieren 2010. Darauf angesprochen, dass zuletzt in den Medien die ersten Premieren der Staatsopern-Ära Meyer/Welser-Möst (sie lösen Ioan Holender 2010 ab) kolportiert wurden (Cardillac von Hindemith, zwei Janacek-Opern sowie Anna Bolena mit Anna Netrebko), meint Welser-Möst: „In Wien kann man auch nichts geheim halten. Es ist das Recht Dominique Meyers, die Premieren zu verkünden, ich will mich da nicht vordrängen. Aber ich finde, dass Janacek bisher sehr vernachlässigt worden ist und dass es da einiges zu tun gibt.“
Netrebko
Dass Netrebko bei einer der ersten Premieren der Saison
2010/11 singen wird, bestätigt Welser-Möst gegenüber ÖSTERREICH: „Sie ist
eines der ganz großen Zugpferde unserer Branche und ich finde es toll, dass
sie auch bei uns regelmäßig zu sehen sein wird – und das schon in der ersten
Saison.“ Meyers Ankündigung, für Barockopern auch Spezialensembles
beschäftigen zu wollen, sieht Welser-Möst als „Ausnahme“: „Wenn ich hier als
Generalmusikdirektor anfange, ist klar, dass ich das Hausorchester, also die
Philharmoniker, dirigieren will, nicht jeden Tag ein anderes. Es wird
Ausnahmen geben, aber diese dürfen nicht die Regel sein.“
Zürich/Salzburg
Ab 2010 wird Welser-Möst also ganz an das
Haus am Ring gebunden sein, in näherer Zukunft warten der Abschied aus
Zürich und unzählige Konzerte mit seinem Cleveland Orchestra (u.a. bei den
Salzburger Festspielen, wo es „Orchestra in Residence“ ist) auf ihn.