Jüdisches Museum

Fotografien zur jüdischen Gegenwart

07.11.2012

Der Fotograf Josef Polleross knüpfte an Ausstellung aus dem Jahr  1996 an.

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© Jen Fong
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Das Museum am Judenplatz, das zum Jüdischen Museum Wien gehört, gibt ab dem 7. November Einblicke in das Leben der jüdischen Gemeinde: Unter dem Titel "Heute in Wien 2012. Fotografien zur jüdischen Gegenwart" läuft die neue Ausstellung von Fotograf Josef Polleross. Er hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren Szenen aus dem Alltag der Wiener Juden dokumentiert. Mehr als 180 Fotos sind laut Kuratorin Astrid Peterle dabei entstanden. Etwa ein Drittel davon sind bis 12. Mai im Museum zu sehen.

Fortgesetzte Ausstellung
Schon 1996 gab es eine Fotoausstellung unter dem Namen "Heute in Wien". Der Wiener Fotograf Harry Weber hatte damals einen Streifzug durch die Wiener jüdische Gemeinde in den 1990er-Jahren gemacht und mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen dokumentiert.Seinen Spuren folgte nun Polleross, der vor allem in der Leopoldstadt das heutige Leben der Wiener Juden festhielt: "Er hat über viele Monate hinweg Feiern und Feiertage, jüdische Organisationen, Schulen, Kinder- und Jugendclubs, Seniorentreffpunkte, Veranstaltungen, kulturelle Ereignisse, ja nahezu alles, was sich heute in der sogenannten jüdischen Gasse ereignet, besucht und fotografiert", erzählte Museumsdirektorin Danielle Spera bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

DSelbstbewusste jüdische Gemeinde im Zentrum
ie neue Ausstellung zeige eine selbstbewusste jüdische Gemeinde, die längst nicht mehr auf ihren gepackten Koffern für den Notfall sitzen würde, so Spera. Die Mehrheit der heutigen Wiener Juden bestehe aus Zuwanderern. Deren Wurzeln würden bedingt durch die Shoah in Galizien, Ungarn, Polen, Rumänien und der ehemaligen Sowjetunion liegen. Kennengelernt haben sich Spera und Polleross über den ORF-Korrespondenten Karim El-Gawhary. Der Fotograf arbeitete zu dieser Zeit in Kairo: "Er erzählte mir damals, dass es ihm ein großes Anliegen sei, die jüdische Gemeinde Wiens neu zu dokumentieren", so die Museumsdirektorin. Spera hätte sich anfangs skeptisch gezeigt, sei aber dann schnell von der Qualität seiner Arbeit überzeugt gewesen. "Diese Bilder erinnerten mich an die Fotos von Harry Weber. Es ist schön, dass diese Tradition nun weitergegeben wurde", betonte die Direktorin. Josef Polleross hat seine fotografische Karriere Ende der 1980er-Jahre begonnen. Seine Arbeit als Fotojournalist führte ihn auf fast alle Kontinente. Seine Bilder wurden unter anderem in der "New York Times" und der "Washington Post" sowie in "Life", "Newsweek", "Stern" und "Spiegel" publiziert.



 
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