Die zunehmende Digitalisierung gedruckter Werke ist auch ein Thema bei der größten Buchmesse Deutschlands.
Der digitale Umbruch in der Buchbranche ist eines der großen Themen auf der Frankfurter Buchmesse, die am Dienstag offiziell eröffnet wird. Auf dem weltgrößten Branchentreff werden von Mittwoch bis Sonntag über 7000 Aussteller aus mehr als 100 Ländern erwartet. Auf über 2500 Veranstaltungen sind etwa 1000 Schriftsteller vertreten. Ehrengast ist dieses Jahr die Türkei, die angeführt von Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk etwa 250 Autoren nach Frankfurt schickt. Zur Eröffnung sprechen der deutsche Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und der türkische Staatspräsident Abdullah Gül.
Deadline 2018?
Das besondere Interesse auf der Messe gilt dem
E-Book. Mehrere Unternehmen wollen neue elektronische Lesegeräte vorstellen,
die im Ausland zum Teil schon erhältlich sind. Branchenexperten gehen davon
aus, dass das E-Book auf dem deutschen Markt bis 2015 einen Anteil von zehn
bis 15 Prozent erzielen könnte. Im Jahr 2018 könnten digitale Inhalte
traditionelle Bücher überholen, wie von der Buchmesse veröffentlichten
Umfrage hervorgeht. Die von der Buchmesse befragten rund 1000 Experten aus
30 Ländern bezeichneten den Online-Buchhandel als wichtigste Entwicklung der
vergangenen 60 Jahre in der Branche. Die Messe wird von einer Tochter des
Börsenvereins des Deutschen Buchhandels organisiert.
Gleichbleibendes Geschäft trotz Abschwung
Die
wirtschaftliche Lage wird in der Branche angesichts der Finanzkrise und des
konjunkturellen Abschwungs zurückhaltend beurteilt. In einer Online-Umfrage
von Buchmesse und Branchenblatt "Buchreport" gab es unter den
Verlagen vor der weltgrößten Bücherschau fast dreimal mehr skeptische als
optimistische Stimmen. Allerdings glaubt die Mehrheit an ein
gleichbleibendes Geschäft. Während die Belletristik als stabil gilt, könnte
laut Umfrage das Segment der Ratgeber-Literatur wegen wachsender
Alternativangebote im Internet unter Druck geraten.
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