Ballett
Frühlingsopfer in der Staatsoper
15.02.2017
„Le pavillon d’Armide“ und „Le sacre“ von Neumeier feiern am Premiere.
US-Starchoreograf John Neumeier probt an der Staatsoper einen zweiteiligen Ballettabend zu Ehren von Vaslaw Nijinsky. „Nijinsky ist nicht nur der größte Tänzer des 20. Jahrhunderts, sondern auch der wegweisende Choreograf, der vieles in der Kunst beeinflusst hat“, so Neumeier.
Skandal
Im Pavillon d’Armide tanzte Nijinsky den Sklaven; Neumeiers Choreografie erzählt von den Fantasien des schizophrenen Tänzers in einem Schweizer Sanatorium. Le sacre basiert auf Nijinskys Choreografie Le sacre du printemps zur Musik von Igor Strawinski, die bei ihrer Pariser Uraufführung 1913 ein Skandal war.
Neumeier: „Beide Werke stellen Wendepunkte in der Ballettgeschichte dar: Le pavillon d’Armide war das erste Stück, mit dem sich die Ballets Russes in Paris präsentierten, Le sacre du printemps markiert den Übergang zur Moderne.“ Das Mädchen, das dem Frühlingsgott geopfert wird, tanzt Rebecca Horner, die schon als Potiphars Weib in Neumeiers Josephs Legende für Furore gesorgt hatte. Horner war ein Kinderstar und bezauberte 1995 als süße, schokobraune Samantha neben Otto Schenk im Filmhit Unser Opa ist der Beste. „Rebecca ist die ideale Tänzerin, um diese Bewegungssprache umzusetzen und zu verstehen“, streut Neumeier seiner Primaballerina Rosen.
E. Hirschmann-Altzinger