Ein Menge wütender Demonstranten auf dem Tahrir-Platz, die Leiche des Muammar Gaddafi auf einer blutbefleckten Matratze und eine unter Schutt versunkene japanische Landschaft. Die jährliche Ausstellung der besten Pressefotos, die "World Press Photo", ist ab 7. September bereits zum elften Mal in Folge in der Wiener Fotogalerie WestLicht zu sehen und ist intensiver denn je von Gewalt, Leid und Naturkatastrophen geprägt. Die gekürten Bilder von insgesamt 57 Teilnehmern aus 25 Ländern geben einen schonungslosen Einblick in die Weltereignisse des letzten Jahres.
Schicksalsträchtige Aufnahmen Eine junge Frau weint inmitten von Trümmern, die sich bis in den Hintergrund türmen, auf einem großflächigen schwarz-weiß Bild ragt ein Tankschiff gewaltig aus einem Schutthaufen hervor. So zeigt u.a. die Fotoserie der Fotografen David Guttenfelder und Paolo Pellegrin eindrucksvoll das unsägliche Leid des Verlustes und die gnadenlose Zerstörung nach dem Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami in Japan. Die Bilder von Remi Ochlik zeugen von einem erbitterten Kampf zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Libyen. Auf den zum Teil unscharfen Bildern sieht man Männer, die bereit sind bis zum Letzten zu gehen und für ihre Freiheit alles zu geben. Naturkatastrophen mit Folgen "Der Tsunami in Japan und der Arabische Frühling dominieren stark die Tragödien und Bewegungen des Jahres 2011", sagte Chefkuratorin Rebekka Reuter bei der heutigen Präsentation der Fotografien. Doch die Ausstellung bietet auch Raum für schönere und weniger bedrückende Bilder. So zeigen die Fotos des Franzosen Vincent Boisont ein Model der neunten Fashion Week in Dakar, das sich farbenfroh in einer Schneiderei posiert. Im Hintergrund, so verweist Paul Ruseler, der als Projektmanager die Ausstellung im WestLicht miteröffnete, sehe man "viele religiöse Symbole, die einen herrlichen Kontrast zwischen dem Modernen und dem Traditionellen im Senegal verdeutlichen". Spanier bester Pressefotograph Zum besten Pressefoto des Jahres wurde ein Bild des spanischen Fotografen Samuel Aranada gekürt. Seine Aufnahme zeigt eine Mutter, die ihren verwundeten Sohn im Arm hält. Das Foto entstand am 15. Oktober 2011 in einer Moschee in Sanaa, Jemen, die als Feldlazarett für verwundete Demonstranten im Kampf gegen die Herrschaft von Präsident Ali Abdullah Saleh diente. Eine leidende Mutter, die mit ihrem Sohn bange, stelle eine andere Seite des Arabischen Frühlings dar, dessen Bild sonst eher von aufgebrachten Demonstranten und gegenwärtiger Gewalt geprägt seien, so Ruseler. Auswahlkriterien Aus den 101.254 Bildern, die 5.247 Fotografen und Fotografinnen einsendeten, vergab die Jury in insgesamt neun Themenkategorien Preise. Jährlich sehen 2,5 Millionen Besucher in 45 Ländern die World-Press-Photo-Wanderausstellung. Im vergangenen Jahr sahen 18.000 Besucher die Ausstellung im WestLicht. Heuer ist es erstmals möglich, sich per World-Press-Photo-App Zusatz- und Hintergrundinformationen zu den Bildern und Fotografen zu verschaffen.
Diese Seite verwendet Cookies. Für eine uneingeschränkte Nutzung der Webseite werden Cookies benötigt.
Sie stimmen der Verwendung von Cookies durch Anklicken von "OK" zu.
Nähere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen und unter dem folgenden Link "Weitere Informationen".
Wir nutzen Cookies dazu, unser Angebot nutzerfreundlich zu gestalten,
Inhalte und Anzeigen zu personalisieren und die Zugriffe auf unserer Webseite zu analysieren.
Marketing Cookies Wir setzen Marketing Cookies ein, um unseren Usern relevante und nützliche Werbung präsentieren zu können.
Statistik Cookies Wir setzen Statistik Cookies ein, um nützliche Erkenntnisse darüber zu gewinnen,
wie unsere Sites genutzt werden, sodass wir sie in Folge weiter verbessern können.
Technisch notwendige Cookies
Diese Cookies sind für die grundlegenden Funktionen der Website zwingend erforderlich und können nicht deaktiviert werden.