Opening

Gedenkjahr: "Klimt ist Global Player"

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Das Wiener Leopold Museum startet das Gustav Klimt Gedenkjahr.

Am 22. Februar wurde  im Leopold Museum die Ausstellung „Klimt persönlich“ eröffnet. Wir sprachen mit dem neuen Direktor Tobias Natter.

ÖSTERREICH: Im Klimt-Jahr zeigt jedes Museum seine Klimt-Schätze. Was wird das Besondere an Ihrer Klimt-Ausstellung sein?
Tobias Natter:
Zum einen verfügen wir selbst über einen hervorragenden Bestand an Klimt-Bildern. Und zum anderen bekommen wir – heuer nicht ganz leicht! – großartige Leihgaben, u.a. aus der Sammlung Ronald Lauder. Ich darf schon verraten: Erstmals wird auch eines der restituierten Werke zurückkehren.

ÖSTERREICH: Laut Homepage legen Sie auch großes Augenmerk auf die Persönlichkeit Klimt ...
Natter:
Klimt war eine hochinteressante Persönlichkeit! Landläufig bekannt ist ja vor allem der frühe „Karrieremaler“ in der Tradition Hans Makarts. Weniger bekannt ist seine große Schaffenskrise, in der er sich neu orientiert hat und zum Bannerführer der Wiener Moderne wurde. Er war in den heftigsten Kunstskandal seiner Zeit verwickelt und hat für Schiele & Co. bereits wesentliche Schlachten geschlagen.

ÖSTERREICH: Was war Klimt für ein Mensch?
Natter:
Klimt stand immer im lärmenden Leben, war aber privat ein scheuer Mensch. Er hat eine Mauer um sich errichtet – hinter diese werden wir jetzt schauen dürfen ...

ÖSTERREICH: Wer wird heute als wichtiger betrachtet: Klimt oder Schiele?
Natter:
International gab es immer die „großen Drei“ – Klimt, Schiele, Kokoschka. Da Klimt aber auch Eingang in die Populärkultur gefunden hat, ist er heute der „Global Player all over“.

ÖSTERREICH: Zuletzt hat sich ein eher unbekannter Klimt bei Sotheby’s fast als Ladenhüter entpuppt. Weshalb?
Natter:
Es ist im Auktionshandel immer so: Qualität setzt sich durch, und die war bei dem Bild offensichtlich nicht gegeben.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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