ÖSTERREICH sah "The Dark Knight" in Chicago, wo der Film auch gedreht wurde - eine Kritik von Christoph Hirschmann.
Als Joker geschminkt, als Batman verkleidet - die US-Fans sind wahrlich ergriffen und kleiden sich wie ihre Idole zu den zahlreichen Vorstellungen. Auch ÖSTERREICH hat den Film bereits vorab in den USA gesehen - hier gibt es einen kritischen Vorgeschmack auf den Film des Jahres!
Noch nie hatte „das Böse“ in einem Batman-Film ein eindrücklicheres, eindringlicheres Antlitz: Heath Ledger als „Joker“ in The Dark Knight spielt seine Kontrahenten glatt an die Wand.
Mit grell verschmiertem Clowns-Make-up, strähnigem Haar, dämonischem Blick von unten und stets auf eine oralsadistische Weise schmatzend und züngelnd lässt Ledger seine Vorgänger – selbst „Joker“ Jack Nicholson; ganz zu schweigen von „Mr. Freeze“ Arnold Schwarzenegger – spielend hinter sich.
Dass der an einer Medikamentenüberdosis verstorbene Australier für seine Performance als „Joker“ posthum mit dem Oscar geehrt werden wird, ist ziemlich plausibel.
Brachial
Die logische Negativkonsequenz: Gegen den „Joker“ sehen
in Christopher Nolans zweitem Batman-Abenteuer alle anderen ziemlich blass
aus – sogar der „schwarze Ritter“ Christian Bale, der einen kantigen,
ungestümen, brachialen Titelhelden gibt.
Während die „Vogelscheuche“ in The Dark Knight nur einen marginalen Auftritt hat, wird die bestürzende Genese des „Two Face“ ausführlich bebildert: Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) geht dem „Joker“ in die Falle, fängt bei einem Brand Feuer und verliert sein halbes Gesicht – was ausgesprochen horribel anzusehen ist.
Fies
Die genialste Szene im Film: Eine „Krankenschwester“ steht
– rücklings zur Kamera – an Harveys Spitalsbett; dreht sich um; grinst das
fieseste „Joker“-Grinsen; verlässt gemächlich das Sanatorium; drückt
glücklich-glucksend auf ein paar Handy-Knöpfchen – und die ganze Umgebung
fliegt in die Luft.