Opernkritik

Glucks "Telemaco" feiete Premiere

21.02.2012

Alles wurde in "Telemaco" gespiegelt: Hübsch, belanglos & inhaltsleer.

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© Armin Bardel
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Glucks Reformoper Telemaco, die zur Hochzeit von Joseph II. und Maria Josepha 1765 im Burgtheater uraufgeführt wurde, zählt nicht zu den Meisterwerken der Musikliteratur. Das Stück erzählt eine wirre Geschichte, in der Telemaco seinen Vater Ulisse auf der Insel der liebestollen Zauberin Circe sucht und findet; die Musik ist hübsch, aber belanglos.

Premiere im Theater an der Wien
Im Theater an der Wien wurde die Rarität von René Jacobs und der Akademie für Alte Musik Berlin furios musiziert. Torsten Fischer besorgte eine inhaltsleere Inszenierung, in der das formalistische, ästhetisch schöne Bühnenbild von Vasilis Triantafillopoulos, eine schräge Scheibe auf einem roten Gerüst, darüber ein runder Spiegel, beeindruckte. Mit Glucks Oper hatte das nichts zu tun, jedes Stück könnte auf dieser Bühne spielen. Countertenor Bejun Mehta brillierte in der koloraturgespickten Titelrolle, die Gluck für den Altkastraten Guadagni komponiert hatte. Alexandrina Pendatchanska war eine hochdramatische Circe, Rainer Trost ein fescher Ulisse. – Jubel.

E. Hirschmann

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