Volksschauspieler Götz Kauffmann starb erst 61-jährig nach schwerer Krankheit
„Er hat ein schweres Los gehabt, hatte vor Jahrzehnten einen schweren Unfall und litt immer wieder daran. Er wurde schließlich sehr krank, das tat mir leid – aber helfend konnte man hier nicht eingreifen, außer mit Telefonaten und Gesprächen“, sagt „Mundl“ Karl Merkatz.
„Kurti“
Am 26.1. starb der Volksschauspieler Götz
Kauffmann, der als „Kurti“ im Echten Wiener mit Merkatz zu Ruhm gelangt war,
erst 61-jährig im SMZ Ost: an einer Summe von Erkrankungen, die – wie
Kauffmann das einmal formulierte – „anderen das Leben zur Hölle gemacht
hätten“.
Leben
Kauffmann, am 15. Jänner 1949 als Sohn eines
Orgelbaumeisters in Wien geboren, studierte am Reinhardt-Seminar, war
Theaterschauspieler und Kabarettist und wurde dem TV-Publikum als
SP-Bezirksrat Gneisser aus dem Kaisermühlen Blues sowie als lallender
Nachtwächter in der Mundl-Serie vertraut. Demnächst sollte Kauffmann, der
von seiner Krankheit schon schwer gezeichnet war – die Fotos von seinem 61.
Geburtstag waren beängstigend – noch im neuen Mundl-Film Die Deppat’n und
die Gspritzt’n als „Kurtis“ Geist auftreten. Dazu kommt es nun nicht mehr.
Seine „Abrechnung“ erregte Aufsehen
„Er wusste, wie
krank er ist, und was dann passiert. Ich wusste es auch. Direkt über den Tod
haben wir nicht geredet, aber über etliches im Leben“, erinnert sich Merkatz
an die letzten Wochen.
Höhen-, sondern auch Tiefflüge
Dass es in Kauffmanns
Leben nicht nur Höhen-, sondern auch Tiefflüge gab, belegt seine
Autobiografie Meine Abrechnung. Zwischen Kaisermühlen Blues und Suff
(siehe unten). Nachlesen kann man dort über Millionenpleiten – 1993 und 2000
wurden Konkursverfahren gegen ihn eröffnet –, Alkoholexzesse, Depressionen,
drei gescheiterte Ehen und einen monatelangen Aufenthalt in einer
psychiatrischen Klinik. Der bekennende Freimaurer rechnete in dem Buch auch
mit Kollegen (Dominic Heinzl, Peter Fröhlich etc.) ab.