Regisseur wünscht sich Akzeptanz, "dass hier Qualität stattfindet"
"Schön langsam kann man aufhören, von Trends oder einem Siegeszug des österreichischen Films zu sprechen", reagierte Regisseur Götz Spielmann im APA-Gespräch am Montag, 18.1. auf die Ergebnisse der Golden Globes-Verleihung. "Man soll einfach sehen und akzeptieren, dass hier ungeheuerliche Qualität stattfindet. Wir brauchen keine Preise mehr für diese Gewissheit."
"Ich freue mich für den Michael"
Wenn er selbst
sich einen Film anschaue - "oder wenn ich einen mache" - denke er jedenfalls
nicht in solchen Kategorien. "'Das weiße Band' ist einfach
ein ganz starker und auf merkwürdige Art und Weise sehr schöner Film. Und
ich freue mich für den Michael." Was die jüngsten Auszeichnungen nun für die
Oscars erwarten lassen, könne man nie wissen. "Ich hoffe", so Spielmann, der
im Vorjahr selbst mit "Revanche" nominiert war.
Heiduschka: "Haben nicht damit gerechnet"
Über einen
"Erfolg für das Filmland Österreich" freute sich auch der österreichische
Produzent Veit Heiduschka, dessen Wega Film an "Das weiße Band" gemeinsam
mit der deutschen X Filme Creative Pool, der französischen Les Films du
Losange und der italienischen Lucky Red als Partner beteiligt war. "So oft
wird man nicht nominiert, so oft gewinnt man nicht den Globe." Regisseur
Michael Haneke habe er bisher nur per SMS gratulieren können. "Wir haben
nicht damit gerechnet - gehofft, das ja."
Demütige Hoffnung auf den Oscar
Nach den zahlreichen Preisen
für den Film gibt es für Heiduscka natürlich auch Hoffnung auf den Oscar -
vor allem weil seine Wega Film auch mit der Österreich-Einreichung von Arash
T. Riahis "Ein Augenblick Freiheit" Oscar-Chancen hat. "Wir haben also eine
Zangenbewegung." Allerdings seien in der Oscar-Kommission "ganz andere
Leute, ganz andere Gegebenheiten. Da muss man demütig sein."