Goldberg: „Jeder liebt singende Nonnen“

„Jeder liebt singende Nonnen“, sagt Whoopi Goldberg. Niemand weiß das besser sie: 1992 landete Whoopi einen ihrer größten Kino-Hits, als sie für Sister Act in den Nonnen-Ornat schlüpfte. Jetzt ist sie Koproduzentin von Sister Act, dem Musical, das nach London, Hamburg und New York nun auch Wien erobern will. Whoopis Rolle der Sängerin Deloris, die sich in einem Kloster versteckt, wird im Ronacher von Ana Milva Gomes gespielt.

ÖSTERREICH: Warum liebt das Publikum Sister Act so sehr?
Whoopi Goldberg: Es gibt keinen einzigen Menschen auf dieser Erde, der im Angesicht von singenden Nonnen schlechter Laune sein könnte. Sister Act erzählt ­eine komische Geschichte mit Herz, und jeder Zuschauer kann sich ein bisschen im Wesen dieser Nonnen wiederfinden.

ÖSTERREICH: Das Musical bekam ganz andere Lieder als der Film.
Goldberg: Richtig. Der Soundtrack stammt von Alan Menken, dem achtfachen Oscar-Gewinner, und er ist einfach fantastisch. Das Stück ist in der Disco-Ära angesiedelt, und die Songs sind so toll, dass ich mir wünschen würde, eine gute Sängerin zu sein. Denn diese Songs würde ich sehr gerne singen.

ÖSTERREICH: Wie fühlt es sich für Sie an, wenn Sie eine andere Darstellerin in Ihrer Rolle der Deloris van Cartier sehen?
Goldberg: Daran habe ich mich schon gewöhnt, als Die Farbe Lila als Musical herauskam, und ich werde mich noch einmal daran gewöhnen, wenn Ghost demnächst Musicalpremiere hat. Die eigene Rolle von jemand anderem zu sehen, fühlt sich etwas komisch an, aber es ist natürlich toll, dass drei meiner besten Filme zu Bühnenproduktionen wurden.

ÖSTERREICH: Hatten Sie 1992 schon beim Dreh von Sister Act das Gefühl, dass hier ein Welthit entsteht?
Goldberg: Überhaupt nicht. Der Film war für Bette Midler geschrieben worden, doch sie lehnte die Hauptrolle ab. Also kam ich dazu. Aber ich fragte mich am Anfang: Was ist das Problem dieses Projekts, wenn Bette nicht mitmachen will?