Für Gregor Schlierenzauer ist die Fotografie mehr als ein Hobby geworden. Der 22-jährige Skisprung-Weltmeister versucht, durch die Arbeit mit der Kamera den Kopf freizubekommen und den Trubel, der um ihn herrscht, hinter sich zu lassen. Darum ist der Titel der zweiten Foto-Ausstellung Schlierenzauers, die am 30. Oktober in der neuen Wiener Leica Galerie eröffnet wurde, auch ganz bewusst gewählt. Der Tiroler stellte die 54 Fotografien unter das Motto "Stille Momente". Überlieger erster Künstler in Galerie Peter Coeln hat nach den Galerien Westlicht und Ostlicht in der Walfischgasse über dem neuen Leica Store der Foto-Kunst - im "Klimt-und Schiele-geschädigten Wien", wie er sagt - eine dritte Bühne gegeben. Schlierenzauer bekam als Erster Gelegenheit, sich zu präsentieren. "Er hat Talent, er steht gut da", attestierte der Galeriebesitzer dem Stubaier, der sich vor drei Jahren via Email an ihn gewandt hatte.
Begeisterter Fotograph Mein Hobby ist die Fotografie, mein größter Traum ist eine Leica, habe der Skispringer geschrieben, erzählte Coeln, der dies damals zunächst für ein Spam-Mail gehalten hatte. "Ich habe mir dann seine Arbeiten angeschaut. Er hat inzwischen seinen Weg durchgemacht und jetzt ist er schnell geworden mit der Leica." Die durchaus eine Herausforderung darstellt, wie Schlierenzauer zugibt.
Fotographie ist harte Arbeit Der Gewinner von 40 Weltcup-Bewerben entwickelt Leidenschaft für die Fotografie. Nachdem er mit einer Fünf-Dollar-Einweg-Kamera begonnen hatte (Ausstellung "Snapshot" vor zwei Jahren), nahm er die "Challenge" der Leica-Fotografie an. "Man muss arbeiten, damit das Foto gut wird", betonte Schlierenzauer, der auf seinen Reisen, aber auch daheim im Stubaital Motive gefunden hat. Sie reichen vom Blick auf das erwachende Oslo bis zu einer Aufnahme der auf einem Tisch ruhenden Hände der Schwester seiner Großmutter. Die 54 Fotos stehen mit je fünf Abzügen auch zum Verkauf. Die Kosten liegen je nach Größe des Bildes zwischen 600 und 1.500 Euro. Schlierenzauer spendet seinen Anteil aus dem Erlös über Licht ins Dunkel bedürftigen Familien in Tirol. Oarallelen zwischen Kunst und Sport Parallelen zwischen Skispringen und Fotografie sind durchaus vorhanden. "Als Fotograf wartet man auf den entscheidenden Moment, den entscheidenden Auslöser, und beim Skispringen muss der Absprung exakt passen, man muss bei beiden professionell arbeiten", sagte der dreifache Weltmeister von Oslo 2011 gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. Seit er fotografiere, gehe er außerdem viel offener durch die Welt. "Jetzt sehe ich Kleinigkeiten, die mir früher nie aufgefallen wären. Das ist das Höchste, das man erleben kann, wenn man für Kleinigkeiten Freude empfindet."I
Info Alle Informationen zur ersten Ausstellung des ÖSV-Überfliegers erhalten SIe unter de.leica-camera.com.
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