Nach populären Opern wie "Die Zauberflöte", "Carmen" oder "La Bohème" hat heute bei den Salzburger Festspielen ein schwieriges, sperriges Musiktheaterstück Premiere: Bernd Alois Zimmermanns 1965 in Köln uraufgeführtes Schlüsselwerk der musikalischen Nachkriegsavantgarde, "Die Soldaten". Die einzige vollendete Oper des herausragenden deutschen Komponisten, der über freie Atonalität und Dodekaphonie zur seriellen Musik und Polystilistik fand und 1970 Selbstmord beging, wird von Kennern als "Jahrhundert-Oper" eingeschätzt. Soldatenhure Zimmermanns monumentale Zwölftonoper (120 Musiker, 22 Sänger, 18 Schauspieler) über das Bürgermädel Marie, das zur Soldatenhure gemacht wird und als Bettlerin endet, basiert auf der gleichnamigen antimilitaristischen Sturm-und-Drang-"Komödie" von Jakob Michael Reinhold Lenz. In der Felsenreitschule dirigiert der Maestro der Moderne, Ingo Metzmacher, die Wiener Philharmoniker und eine Jazz-Combo, der lettische Theatermacher Alvis Hermanis fertigt erstmals eine Operninszenierung, und die extremistische amerikanische Koloratursopranistin Laura Aikin, deren Glanzrolle Alban Bergs Lulu ist, singt die Marie. Schmerz "Alle Rollen in diesem Stück sind mit extremen Schwierigkeiten verbunden", sagt der Dirigent Ingo Metzmacher. "Es ist fast körperlich spürbar, wie sich die Stimmen im Schmerz über mehrere Oktaven verzerren." Info Zimmermann: "Die Soldaten", Felsenreitschule, am 20. August, 18.00 Uhr.
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