Die österreichische Sängerin und Tänzerin Margot Werner ist in München gestorben. Die 74-Jährige sei am Sonntag bei einem Unfall ums Leben gekommen, teilte die Münchner Polizei am 3. Juli mit. Ein Sprecher der städtischen Kliniken München bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der Münchner "Abendzeitung" (Mittwoch). Die genauen Umstände ihres Todes blieben zunächst unklar.
Werner stürzte aus Fenster Beim Fenstersturz von Margot Werner lag laut der "Bild"-Zeitung, die den Münchner Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch zitierte, "nach derzeitigem Ermittlungsstand kein Anhaltspunkt für Fremdverschulden vor."
Die Münchner Polizei hatte zuvor von einem "Unfall im häuslichen Bereich" gesprochen und als Todestag den Montag genannt. Dem Vernehmen nach war die Entertainerin am Donnerstag ins Krankenhaus gekommen, weil sie sich unwohl fühlte. Sie soll auf der neurologischen Station gelegen haben.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung wurde die Balletttänzerin und Chansonsängerin wegen Nervenschädigung an der Schulter im Klinikum Bogenhausen behandelt.
Werner, deren flammendes rotes Haar in ihrer über 50 Jahre dauernden Karriere zum Markenzeichen wurden, war vor allem in den 1970er Jahren ein gefeierter Star auf den Bühnen im In-und Ausland sowie im Fernsehen. Sie trat in Shows wie "Klimbim", "Dalli-Dalli" oder "Am laufenden Band" auf. Schauspielerisches Talent legte die vielseitige Künstlerin auch in Roland Klicks Simmel-Verfilmung "Lieb Vaterland, magst ruhig sein" sowie in der Krimi-Reihe "Tatort" an den Tag.
Mitglied des Bayrischen Staatsballetts 1937 in Salzburg geboren, erhielt Werner bereits mit drei Jahren Ballettunterricht. Mit 17 wurde sie vom Bayerischen Staatsballett in München engagiert, wo sie 1957 ihre Karriere als Vortänzerin begann, ehe sie 1959 für mehr als ein Jahrzehnt die Primaballerina des weltberühmten Ensembles wurde. Ihr Schauspiel-Talent bewies die Tochter eines Exportkaufmanns und einer Pianistin erstmals als Jenny in der "Dreigroschenoper" im Münchner Residenztheater.
Durchbruch kam mit "One-Woman-Show" Auch als Sängerin feierte Werner Erfolge und schaffte 1973 mit der "One-Woman-Show" in München den Durchbruch. 1975 folgte die erste Fernseh-Personality-Show. Daneben veröffentlichte sie etliche LPs und feierte Mitte der 1990er Jahre mit "Movie Classics" in der Münchner Philharmonie oder der Stuttgarter Liederhalle Erfolge. Im Programm hatte Werner, die 1974 mit "Und für jeden kommt der Tag" ihre erste Platte vorgelegt hatte,unter anderen Stücke von Marlene Dietrich, Zarah Leander oder Melina Mercouri. Zu ihren bekanntesten Chansons zählten "So ein Mann" und "Ich hab' im Leben nichts bereut" sowie die Neuinterpretationen von "Lili Marleen" und "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt". 1982 veröffentlichte die gebürtige Salzburgerin, die zuletzt in München lebte und mit Jochen Litt verheiratet war, ihre Autobiografie "... und für jeden kommt der Tag".
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