Nach Ilse Aichinger ist die Künstlerin die erste ausgezeichnetet Frau seit 14 Jahren
Die Künstlerin Brigitte Kowanz erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2009, die höchste Kunst-Auszeichnung der Republik. Kowanz (Jahrgang 1957) ist die neunte Frau seit Bestehen des Preises, die mit diesem ausgezeichnet wird, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Kulturministeriums. Die Überreichung findet am 26. Juli in Salzburg statt. Die Auszeichnung ist mit 30.000 Euro dotiert.
Erste ausgezeichnete Frau seit 14 Jahren
Mit der Schriftstellerin
Ilse Aichinger bekam zuletzt vor 14 Jahren eine Frau den Großen
Österreichischen Staatspreis. Kowanz studierte an der Hochschule für
angewandte Kunst und hat dort seit 1997 eine Professur für
Medienkunst/Medienübergreifende Kunst inne. Sie gehört zu den bekanntesten
Lichtkünstlerinnen ihrer Generation. Ihr besonderes Interesse gilt
Raumbildern und Lichtinstallationen sowie Interventionen im
architektonischen Bereich.
Preis wird an verschiedene Sparten der Kunst vergeben
Der Große
Österreichische Staatspreis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird seit 1950
im Jahresrhythmus ohne festgelegtes Rotationsprinzip an österreichische
Künstler der Sparten Literatur, Musik, Bildende Kunst und Architektur
vergeben. Die Preisträger der vergangenen Jahre waren 2002 Heinz Karl Gruber
in der Sparte Musik, 2003 Siegfried Anzinger im Bereich Bildende Kunst, 2004
Günther Domenig für Architektur, 2005 Hermann Nitsch für Bildende Kunst,
2006 der Komponist Georg Friedrich Haas und 2007 Josef Winkler in der Sparte
Literatur. Im Vorjahr wurde der Bildhauer Karl Prantl ausgezeichnet.
Claudia Schmied über Kowanz
"Für mich ist die heurige
Auszeichnung auch eine wichtige öffentliche Anerkennung für das kreative
Schaffen von Frauen. Die Entscheidung des Senats freut mich doppelt, da er
einerseits eine beeindruckende Künstlerin für den Preis vorgeschlagen hat
und andererseits damit verbunden eine innovative Kunstform würdigt. Darüber
hinaus wurde Brigitte Kowanz auch in den Kunstsenat aufgenommen, was ein
wichtiges gesellschaftliches Signal ist", so Kunstministerin Claudia
Schmied. Brigitte Kowanz ist derzeit neben Friederike Mayröcker, Maria
Lassnig und Ilse Aichinger die vierte Frau in dem 21-köpfigen Gremium.
Preisträgerinnen seit 1950
1952 Martina Wied
(Literatur)
1958 Imma von Bodmersdorf (Literatur)
1968 Ingeborg
Bachmann (Literatur)
1969 Christine Busta (Literatur)
1970 Christine
Lavant (Literatur)
1982 Friederike Mayröcker (Literatur)
1988
Maria Lassnig (Bildende Kunst)
1995 Ilse Aichinger (Literatur)
Damit ist Brigitte Kowanz die neunte Frau seit Bestehen des Preises, die diese hohe Auszeichnung erhält. Die Überreichung des Staatspreises durch Bundesministerin Dr. Claudia Schmied findet am 26. Juli 2009 in Salzburg statt.