Grubertaler
Neue Shootingstars der Volksmusik
21.11.2010
Interview über musikalische Anfänge und gute Laune auf der Bühne.
Sie sind die Shootings-Stars der österreichischen Volksmusik: Die Grubertaler. Im Gespräch mit ÖSTERREICH erklärt ihr 25 Jahre alter Bandleader, wie sie so erfolgreich wurden und welche Musik sie privat hören.
ÖSTERREICH: Ihr gehört derzeit zu den erfolgreichsten Volksmusik-Bands Österreichs. Wie fing alles an?
Florian Klingenschmid: Wir drei, mein Bruder Michael und mein Großcousin Reinhard, haben schon im Volksschulalter musiziert und uns irgendwann gedacht: Warum machen wir nicht etwas zusammen? Vor zwölf Jahren gab es dann die erste gemeinsame Probe, vor acht Jahren haben wir unsere erste CD aufgenommen. Damit ging alles erst so richtig los.
ÖSTERREICH: Gab es Freunde, die euch belächelt haben, weil ihr gerade Volksmusik macht?
Klingenschmid: Nein, die gab es eigentlich nicht. Wir machen ja nicht nur traditionelle Volksmusik, sondern auch andere Sachen. Wenn wir im Auto unterwegs sind, klingt ja auch nicht 24 Stunden am Stück Volksmusik. Wir sind für alles offen.
ÖSTERREICH: Wenn ihr für alles offen seit: Käme beispielsweise Lady Gaga als Duettpartnerin für euch in Frage?
Klingenschmid: (lacht) Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube, Lady Gaga wird mit den Grubertalern nichts anfangen können. Aber das ist natürlich ganz tolle internationale Musik, die uns auch gefällt. Wenn wir mal frei haben, sind wir natürlich auch mal in einer Disko, was in unserem Alter ja auch ganz normal ist.
ÖSTERREICH: Typische Volksmusik-Hörer sind aber meist schon Pensionisten. Ein Problem für euch junge Burschen?
Klingenschmid: Nein, gar nicht. Uns macht es Freude, die Leute zu begeistern, egal ob sie 15, 60 oder 90 Jahre alt sind. Und auf den Zeltfesten passieren uns eh häufig tolle Sachen. Da gibt es dann Punker, die sich am Anfang noch über uns lustig gemacht haben, später dann aber auf den Tischen stehen und richtig mitmachen. Das ist super für uns.
ÖSTERREICH: Das Ziel eurer Musik?
Klingenschmid: Wenn man Musik macht, soll man auch über Themen singen, die ein bisschen Freude machen. Man hat ja sonst im Leben genug Probleme. Die Volksmusik soll ein bisschen dazu animieren gut aufgelegt zu sein, positiv zu denken.
ÖSTERREICH: Aber manchmal ist man auch selbst nicht gut gelaunt. Wie schwer ist es dann, auf der Bühne zumindest positiv zu wirken?
Klingenschmid: Auch wenn man mal selbst nicht gut drauf ist, muss man auf der Bühne immer sein Bestes geben, freundlich sein. Das ist ja auch unser Job, dafür werden wir gebucht, dafür bekommen wir unser Geld. Negative Stimmung herüberbringen, das wollen wir sicher nicht. Aber das ist uns eigentlich auch noch nie passiert. Wenn wir erst einmal auf der Bühne stehen, haben wir auch keine schlechte Laune mehr.