Konzert wäre "sehr interessant" gewesen.
Angekündigt war eines der größten Konzertevents, das Wien je gesehen hat - geblieben ist eine Debatte im Gemeinderat. Dort verteidigte Bürgermeister Michael Häupl (S) am Donnerstag, 24.9., die geplante finanzielle Unterstützung für das Jackson-Tribute, das kommenden Samstag vor Schönbrunn hätte stattfinden sollen. Die Stadt hatte ursprünglich angekündigt, das Konzert mit 600.000 Euro zu fördern.
Wien weltweit präsent
Selbstverständlich wäre ein
derartiges Konzert für die Stadt "sehr interessant" gewesen, "wäre es seriös
vorbereit und ordentlich organisiert worden", so Häupl: "Das war es aber
nicht." Hätte es stattgefunden, wäre Wien weltweit präsent gewesen.
Letztendlich sei aber "kein Cent irgendwohin" geflossen, betonte der
Bürgermeister in der Fragestunde.
Grüne zweifeln an Brauner
Das bezweifeln zumindest die
Grünen. Gemeinderätin Marie Ringler hat eine Anfrage an Wirtschafts- und
Finanzstadträtin Renate Brauner geschickt, in der sie wissen möchte, ob
durch den organisatorischen Aufwand bzw. die Planung des Gedenkkonzerts
Kosten entstanden sind. Und sie erkundigt sich auch, ob Wien einen
Imageschaden durch das Scheitern des Konzerts - das nun 2010 in London
stattfinden soll - befürchtet.
600.000 für Marketingmaßnahmen
Ringler schlug im
Gemeinderat vor, die 600.000 Euro aufgrund dieser Entwicklung nun doch dem
Tourismusverband für Marketingmaßnahmen zu überweisen. ÖVP-Kultursprecher
Franz Ferdinand Wolf brachte zu Debatte ein Foto mit, das bei der
Tribute-Pressekonferenz am 8. September aufgenommen worden war. Zu sehen
darauf: Vizebürgermeisterin Renate Brauner (S) und Jermaine Jackson. Laut
Wolf hat Brauner einem "Schwadroneur" Geld zugesagt.
Jermaine Jackson und Renate Brauner Foto: (c) Schöndorfer
Große Blamage
"Schlussendlich bleibt nichts über als eine
große Blamage", befand FP-Gemeinderat Gerald Ebinger. Die Stadt bringe zwar
einen Auftritt der Leopoldsdorfer Seniorenschrammeln zustande, man hätte
sich aber denken können, dass aus dem Jackson-Tribute nichts werde.
Kritik
Kritik übte die Opposition an der Art, wie der Antrag für
die finanzielle Unterstützung eingebracht wurde - nämlich als Subvention für
den Wien-Tourismus. Dass es um das Jackson-Gedenkkonzert gehe, sei zunächst
nicht erwähnt worden, was "fast schon" eine Täuschung der Opposition gewesen
sei, so die Kritik. Laut Stadt wären mit der Zuwendung Werbeleistungen
abgegolten worden. Der Beschluss im entsprechenden Ausschuss erfolgte auch
mit Zustimmung der ÖVP und der FPÖ. Lediglich die Grünen stimmten dagegen.