Rührende Worte

Haneke spricht über Lothars Ableben

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"Sie war eine Rarität und unersetzbar", schwärmt der Regisseur von Lothar.

Der Regisseur Michael Haneke hat die im Alter von 51 Jahren verstorbene Schauspielerin Susanne Lothar als Ausnahmekünstlerin gewürdigt. "Ich kannte sonst kaum jemanden, der so eine mutige Schauspielerin war, die sich alles getraut hat", sagte Haneke am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Wien. "Sie war eine Rarität und unersetzbar. Für den Film und das Theater ist das ein großer Verlust, eine Katastrophe."

Sehr traurig über Verlust
Haneke fügte hinzu: "Ich bin sehr traurig und erschrocken, auch weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Uli Mühe und sie waren ja meine beiden Haupt- und Lieblingsschauspieler und die wichtigsten Partner für mich im deutschsprachigen Raum. Das ist schon ein Schock."

Lothar spielte gerne in Haneke-Filmen
In Hanekes berühmtem Schwarz-Weiß-Drama "Das weiße Band" spielte Susanne Lothar die Hebamme, die von dem Dorfarzt in eine entwürdigende Lebenssituation gedrängt wird. Ulrich Mühe, der Ehemann von Susanne Lothar, sei für den Film ebenfalls als Schauspieler vorgesehen gewesen, sagte Haneke. Mühe wurde dann aber schwer krank und starb 2007. "Sein Tod war für Susanne ein furchtbarer Schlag und sie hat extrem gelitten. Aber dann mit eiserner Disziplin weiter gearbeitet. Wenn man eine Sache aber tausendprozentig macht, dann kann das sehr auszehren."

Auch Kollegen würdigen Verstorbene
Auch Schauspieler Ulrich Tukur würdigte Susanne Lothar als große Theaterschauspielerin, die ihre "dunkle Energie" auf der Bühne wunderbar habe umsetzen können. "Es war immer sehr viel Verzweiflung in dem, was sie gemacht hat", sagte Tukur, der mit Lothar oft gemeinsam auf der Bühne gestanden hatte, im Deutschlandradio Kultur. "Auf der Bühne war sie toll, aber im Leben hat das nicht funktioniert."

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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