Der Großmeister des Originalklangs, Nikolaus Harnoncourt, und sein Concentus Musicus Wien musizieren Beethovens Fidelio. Josefstadt-Prinzipal Herbert Föttinger inszeniert erstmals eine Oper, Michael Schade, Juliane Banse, Anna Prohaska und Lars Woldt singen.
Rätselhaft Fidelio ist eines der größten, schwierigsten, rätselhaftesten Musiktheaterstücke aller Zeiten, eine sehr deutsche Freiheitsoper, in der Singspiel- und pathetischer Opernstil zur Verherrlichung eines sittlichen Ideals verquickt sind. Das in Spanien im 17. Jahrhundert spielende Drama von Leonore, die verkleidet als Bursche Fidelio ihren geliebten Mann Florestan aus dem Gefängnis befreit, soll sich während der Französischen Revolution tatsächlich zugetragen haben.
SS-Uniform „Fidelio ist immer als politisches Stück interpretiert worden“, sagt Harnoncourt. „Nach dem Krieg hat man dieses Stück zur Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper gespielt. Bei solchen Anlässen lässt man dann Soldaten in SS-Uniform das Gefängnis bewachen und hebt den Befreiungscharakter hervor. Dabei ging es Beethoven allein darum, anhand einer extremen Situation die unbedingte Liebe der Leonore zu Florestan unter Beweis zu stellen. Diese Oper ist eine Explosion der Gattenliebe.“
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