Drei Viertel der Filme stehen fest. Harry Belafonte als Ehrengast erwartet.
Ein Tribute an Harry Belafonte, eine Retrospektive zu Ehren von Chantal Akerman und den halben Wettbewerb aus Cannes hat die Viennale heute, Freitag, in ihrer traditionellen Sommer-Pressekonferenz am Wiener Badeschiff als erste Highlights des 49. Festivaljahrgangs vorgestellt. Am 11. Oktober geht das gesamte Programm online, derzeit stehen rund drei Viertel der Filme fest. Darunter finden sich auch einige österreichische Dokumentarfilme. Als Plakatsujet dient in diesem Jahr eine Zeichnung von Franz Kafka.
Chantal Akerman
Das zweite Plakat ziert das Antlitz von Chantal Akerman, der heuer die gemeinsam mit dem Filmmuseum organisierte Retrospektive gewidmet ist. Neben der Gesamtschau ihrer Filme wurde der belgischen Regisseurin auch die Möglichkeit einer "Carte Blanche" gegeben, für die Akerman persönliche Höhepunkte von Murnau bis Gus Van Sant auswählte. Die Retrospektive startet bereits am 6. Oktober.
Harry Belafonte
Als spezieller Gast wird gleich am ersten Festivalwochenende der Sänger und Schauspieler Harry Belafonte erwartet, der für Regisseure wie Otto Preminger, Robert Altman oder Sidney Poitier gearbeitet hat. Mit einem weiteren Tribute wird der englische Produzent Jeremy Thomas gewürdigt, der als unabhängiger Produzent für an die 60 Autoren- und kommerzielle Filme verantwortlich zeichnet.
Im Hauptprogramm fehlt derzeit noch der Anteil aus Venedig, der mit hochkarätigen Namen besetzte Wettbewerb von Cannes ist aber in großer Breite vertreten. Aus dem Berlinale-Programm entschied man sich nicht zuletzt für Ulrich Köhlers "Schlafkrankheit" und Miranda Julys "The Future", aus Locarno stammen u.a. "Terri" von Azazel Jacobs und der argentinische Leopardengewinner "Abrir puertas y ventanas" von Milagros Mumenthaler.
Dokumentarfilme
Bei den Dokus fällt auf, dass sich mit Ruth Beckermanns "American Passages", Lotte Schreibers "Tlatelolco" und Joerg Burgers "Way of Passion" schon jetzt drei österreichische Beiträge im Programm befinden, weitere könnten folgen. Mit Werner Herzog und Thomas Heise finden sich neue Filme von erfahrenen Dokumentaristen, mit "Palazzo delle Aquile" und "Tahrir, Liberation Square" zwei spannende politische Projekte von Stefano Savona. Specials sind der Filmemacherin Lee Anne Schmidt und dem Kunstfilm gewidmet.
Kurzfilme
Bei den Kurzfilmen laufen sowohl neue Werke von Siegfried A. Fruhauf und Johannes Hammel als auch von Romuald Karmakar oder Jena-Marie Straub. Letzterer behandelt mit "Schakale und Araber" die Aggression der westlichen gegen die arabische Welt, basierend auf einer Kurzgeschichte von Kafka.