Causa Burgtheater
Hartmann-Einkünfte höher als vereinbart
31.03.2014
Ex-Burgtheater-Chef soll mehr verdient haben, als erlaubt war.
Laut einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" hat der entlassene Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann von seinem Dienstgeber, vertreten durch Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer, weit mehr Geld erhalten, als im Vorvertrag mit dem für seine Berufung verantwortlichen VP-Staatssekretär Franz Morak vereinbart war. Die Grünen fordern nun Aufklärung zu den Hintergründen.
Zuverdienst über einem Jahresgehalt
Dem Bericht zufolge wurden in dem Vorvertrag mit Morak drei Limits vereinbart (Jahresbezug von 217.000 Euro ohne Option auf generelle Bezugserhöhung, 40.000 Euro Vergütung pro Inszenierung, keine Fremdinszenierung in den ersten zwei Jahren), laut SN dürfte all das auch im endgültigen Geschäftsführervertrag stehen. Nach der Übernahme des Kulturministeriums durch Claudia Schmied (SPÖ) seien diese Grenzen allerdings durch Georg Springer so gelockert worden, dass Hartmanns Einkommen kräftig gewachsen sei. Allein im ersten halben Jahr habe Hartmann demnach durch Nebenbeschäftigungen als Regisseur über ein Jahresgehalt dazuverdient.
Vertragsbedingungen "offensichtlich weit überzogen"
Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl fordert nun Informationen darüber, wie es zu dieser Überschreitung der Vertragsbedingungen kommen konnte - immerhin habe der Holding-Chef im Kulturausschuss behauptet, er habe lediglich die von Morak vorgegebenen Vertragsbedingungen umgesetzt. Offenbar habe Springer entweder von sich aus oder auf Schmieds Anraten hin das Gehalt "ohne Not erhöht", so Zinggl zur APA. Dazu seien weitere Vertragsbedingungen "offensichtlich weit überzogen" worden. Zinggl will nun wissen, was tatsächlich im von Springer und Hartmann unterzeichneten Dienstvertrag des Burgtheater-Direktors steht. "Wie ist es zu den einseitigen, völlig unnotwendigen Verbesserungen für den Direktor auf Kosten des Gesamtbudgets gekommen, wusste das Ministerium davon und warum wird gerade dort nicht gespart, wo ohnehin genug Privilegien existieren?"