Theater
"Hedda Gabler": Eine Frau sieht rot
06.12.2012
Maria Köstlinger verkörpert in der Josefstadt Ibsens Zerstörerin Hedda Gabler.

Henrik Ibsens 1890 geschriebenes, letztes großes Frauendrama Hedda Gabler scheint das Theaterstück der Stunde zu sein, wird es doch derzeit nicht nur am Münchner Residenztheater – in Martin Kušejs Regie mit Birgit Minichmayr als eiskalter, gelangweilter Generalstochter –, in Dresden, Trier und St. Gallen gespielt. Auch das Theater in der Josefstadt (Regie: Alexandra Liedtke) bringt das Werk über die verwöhnte, exzentrische Waffennärrin zur Aufführung.
Zerstörung
Maria Köstlinger spielt die Titelheldin, die, wie Ibsen sagte, an „einer männlichen narzisstischen Selbststörung“ leidet und ihren früheren Liebhaber in Alkoholismus und Selbstmord treibt. „Heddas Befriedigung liegt darin, zu zerstören, wo sie nichts schaffen kann“, charakterisierte die russische-deutsche Schriftstellerin Lou-Andreas Salomé Hedda Gabler nach der Uraufführung.