75. Geburtstag

Nitsch feiert sich mit großer Ausstellung

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Eröffnung am 6. April mit Live-Performance im Nitsch-Museum in Mistelbach.

Ich hoffe, dass ich bis zum 80er noch weitere Retrospektiven erreichen werde": Für Hermann Nitsch, der im August seinen 75. Geburtstag begeht und dem ab dem 6. April im "nitsch museum" in Mistelbach eine große Retrospektive "Sinne und Sein" gewidmet ist, steht die "sinnliche Erfahrbarkeit" seines Schaffens anhand der Grundelemente seiner Aktionen im Mittelpunkt - so auch in der aktuellen Ausstellung.

Vorab-Einblicke
Zwei Tage vor der Vernissage führte Nitsch eine kleine Schar von Journalisten und Freunden in einem Rundgang durch die Schau und gibt sich launig: "Ich liebe keine Führungen. Ich zeige euch nur die Eckpunkte, das andere is' alles desselbe." Vom frühesten Bild mit dem gerade für die NÖ Landesausstellung passenden Titel "Brot und Wein" (1960) über das legendäre "Blutorgelbild" (1962), fotografische Dokumentationen früher Aktionen (ab 1965) und eine 38 Meter lange biografische Strecke bis zu Arbeiten aus jüngster Zeit erstreckt sich das Material.

Retrospektive soll Publikum anlocken
"Die Idee des Gesamtkunstwerks retrospektiv und multimedial aufarbeiten" will Museumsleiter Michael Karrer und erhofft sich eine Steigerung von derzeit 25.000 auf 40.000 Besucher pro Jahr. Das Jahresbudget beträgt laut Karrer 250.000 Euro, über ein Sonderbudget wird noch verhandelt. Der Meister bekundet, sich "hier wunderbar aufgehoben" zu fühlen. Für Sommer 2014 plant er sein nächstes Sechs-Tage-Spiel ("wahrscheinlich meine bisher größte Arbeit"), auch wenn er allmählich Müdigkeit verspüre: "Meine Kraft versiegt - aber darüber zu diskutieren sind wir nicht gekommen." Ob er sich vorstellen könne, in Pension zu gehen? "Nein, das verachte ich zutiefst." Über den Einbruch in sein Schloss in Prinzendorf ist er nach wie vor fassungslos: "Manchmal komm ich mir vor wie in einem Kriminalfilm."

Live-Performace zur Eröffnung
Im Rahmen der Eröffnung wird Nitsch eine etwa einstündige Live-Performance - u.a. mit Schüttaktionen und musikalischen Interventionen - durchführen. In der Kapelle des Museums hat das Ars Electronica Futurelab eine Großbildprojektion im Format 8 x 4 Meter installiert, die via Touchscreen durch ein spezielles Digitalisierungsverfahren Details und Strukturen in Gigapixelbildern sichtbar macht und, so Nitsch, eine "analytische Tiefenperspektive" ermöglicht. Begleitet wird die Ausstellung von der Veranstaltungsreihe "Im Rausch der Sinne", einem "Fest der Sinne" (22./23. Juni) sowie einem Symposium "Sinne und Sein" (13. Juli).

Info
nitsch museum, Mistelbach: "Hermann Nitsch - Sinne und Sein. Retrospektive", Eröffnung am 6. April, 18.30 Uhr, Ausstellungsdauer bis 31. Juli 2014. www.nitschmuseum.at

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