My Bloody Valentine
Horrorschocker in 3D
19.05.2009
Der Slasher-Film ist ein Remake des Low-Budget-Streifens "My Bloody Valentine" aus dem Jahr 1981.
Der Horror bekommt eine neue Dimension. Was wie ein billiger Werbeslogan klingt, darf man bei "My Bloody Valentine" wörtlich nehmen: Erstmals seit den 80er Jahren kommt ein Film aus dem Horror-Genre im 3D-Format in die Kinos. Spitzhacke, Gewehrkugeln, Gliedmaßen und Blutfontänen scheinen nun dem Zuschauer entgegen zu fliegen. Einige amerikanische Serien-Schauspieler sind mit von der Partie, darunter Jensen Ackles ("Supernatural") und Jaime King ("Gary Unmarried"). Der Film läuft am Donnerstag (21. Mai) in Österreich an.
So plastisch wie möglich
Der Slasher-Film ist ein Remake des Low-Budget-Streifens "My Bloody Valentine" aus dem Jahr 1981. Damals erlebte das Horror-Genre eine Blütezeit. Einige der kommerziell erfolgreichen Filme erschienen auch als dreidimensionale Werke, darunter der dritte Teil von "Freitag der Dreizehnte" oder "Der weiße Hai". Die technischen Möglichkeiten waren allerdings noch limitiert, der optische Reiz begrenzt. So brauchte es ein Vierteljahrhundert, bis ein neuer Anlauf genommen wurde, das Grauen so plastisch wie möglich zu machen.
Atemmasken-Keuchen
Die Handlung von "My Bloody Valentine" spielt in der Bergbau-Stadt Harmony, in der es alle zehn Jahre am Valentinstag zu entsetzlichen Blutbädern kommt. Ein ominöser Minenarbeiter schlägt seine Spitzhacke statt in erzhaltige Steinwände nun in menschliche Körper. Der Schurke ist in dunkler Kluft und mit lautem Atemmasken-Keuchen eine Art (unter)irdischer Bruder von Darth Vader. Eine halbe Hundertschaft Leinwand-Figuren werden binnen 100 Filmminuten zerstückelt.
Genre-Klischees
Voller Genre-Klischees driftet der Streifen in eine Horrorfilm-Satire ab: Stets handeln die Opfer wider den gesunden Menschenverstand, flüchten zum Schauplatz des Grauens statt weg davon. Ihre absurd-dämlichen Fluchtversuche sind bisweilen eher eine Einladung zum Lachen statt zum Gruseln. Junge Frauen recken ihre durchtrainierten Körper so spärlich bekleidet wie möglich in die Kamera, übersehen auf der Flucht knallrote Alarmknöpfe und setzen als Schutzmaßnahme vor dem Spitzhacken-schwingenden Täter vor allem auf lautes Kreischen. Der cineastische Mehrwert von abgetrennten Gliedmaßen, die nicht nur über die Leinwand, sondern quer durch den Kinosaal zu fliegen scheinen, ist nur etwas für wahre Horror-Fans.
Selbst der visuelle Reiz des 3-D-Formates hat Grenzen: Das Schablonenhafte von Menschen, hinter denen sich Explosionen zu Feuersbrünsten entwickeln, kann auch die neueste Technik nicht verhindern.
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