Salzburger Festspiele

"Il trovatore" mit Netrebko & Domingo

10.08.2014

Anna Netrebko und Plácido Domingo überzeugten in einer famosen Inszenierung.

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© FRANZ NEUMAYR Pres
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Rot, die Farbe der Liebe und des Todes, dominiert Alvis Hermanis’ Inszenierung von Verdis trashiger Opernromanze Il trovatore. Der lettische Meisterregisseur hat die bizarre Geschichte um Bruderzwist und Rache in einem Museum mit Werken alter Meister angesiedelt. Dafür – um es gleich vorweg zu sagen – erntete er vom Premierenpublikum viele Bravos & einige Buhs.

Stretta
Der tolle italienische Tenor Francesco Meli ist, inspiriert von Giovanni Carianis Bild Der Lautenspieler, als Troubadour Manrico zu erleben, dessen Stretta mit dem finalen hohen C zu den berühmtesten Verdi-Schlagern gehört. Viel Jubel auch für ihn.
Die übrigen Protagonisten beginnen den Opernabend als Museumswärter, um sich – wie im Traum – in die Helden der von ihnen bewachten Bilder zu verwandeln.

Coole Netrebko
Auch Anna Netrebko , die russische Super-Diva, beginnt ihre Rolle als unscheinbare Museumsbedienstete, die erst allmählich zur heiß begehrten Hofdame Leonora mutiert. Sie ist ein cooles Objekt der Begierde mit abgedunkeltem gutturalen Timbre. Die gefühligen Passagen liegen ihr mehr als die Koloraturen. –

Großer Jubel für sie bereits vor der Pause.
Der spanische Tenorissimo Plácido Domingo singt den baritonalen Conte di Luna metallisch leuchtend und glutvoll phrasierend, die Heftigkeit der Ausbrüche ist mit- und hinreißend. Ein Bariton ist er allerdings nicht.

Jubel und Fußgetrampel für ihn und die Kanadierin Marie-Nicole Lemieux, die als Azucena überzeugte.

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