Plakat-Ausstellung
Innenministerium zeigt "Krieg an der Wand"
14.01.2014
Schau beschäftigt sich mit Plakaten während des ersten Weltkriegs.
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) hat am 12. Jänner im Rahmen des Gedenkjahres 2014 eine Ausstellung über Plakate zur Zeit des Ersten Weltkriegs eröffnet. Plakate seien sowohl ein "wichtiges Masseninformationsmittel", aber auch "Manipulationsmittel" im Sinne der Propaganda gewesen, erklärte die Ministerin. Der Erste Weltkrieg sei einer der "schrecklichsten überhaupt" gewesen.
Die Macht der Plakate
Plakate seien als "Instrument zur gesamten Regelung des Lebens im Hinterland" eingesetzt worden. Die Ausstellung vermittle "Realität, wie sie damals war". Sie sei "beeindruckend" und mache einen "letztendlich betroffen", so Mikl-Leitner. Mit Verweis auf die Europäische Union meinte die Innenministerin, es sei deren Aufgabe, sich darüber Gedanken zu machen, "wie wir alle gemeinsam letztendlich in Frieden leben können". Die Ausstellung leiste einen Beitrag dazu, "dass wir den Frieden, das Hier und Jetzt, letztendlich schätzen". Gedenkjahre würden dazu dienen, zu zeigen, "was es heißt, im Krieg zu leben", sowie den "Frieden weiter zu tragen", betonte die Ministerin.
Erster Weltkrieg wichtiges Thema
Kurator Erik F. J. Eybl betonte, man könne "nicht genug" über den Ersten Weltkrieg reden, da er die "Urkatastrophe des Zwanzigsten Jahrhunderts" gewesen sei. Als Darstellungsmittel wurden Plakate gewählt, weil sie "das Massenmedium jener Zeit" waren. So seien zum Beispiel Kriegserklärungen auf Plakaten abgedruckt worden, aber auch an die Bevölkerung gerichtete Aufrufe. Neben der Informationsfunktion hatten die Plakate "natürlich auch etwas Manipulatives", so der Kurator. Plakate seien auch verwendet worden, um "Feindbilder aufzubauen". Da der Film im Ersten Weltkrieg als Medium eingesetzt wurde, werden auch Filmplakate gezeigt. Ebenso Plakate von Institutionen, die dem Bundesministerium nahe stünden, wie zum Beispiel die Gendarmerie sowie das Rote und das Schwarze Kreuz.
"Unsagbares Leid" in ganz Europa
Hermann Feiner, Sektionschef im Innenministerium betonte, dass der Zeitraum von 1914-1945 "unsagbares Leid" über die Bevölkerung Europas gebracht habe. Es sei ein "Wunder", dass danach "die EU als Friedensgemeinschaft möglich" wurde. Feiner kritisierte das heute vorherrschende mangelnde Interesses an der Geschichte. Die Kernaussage der Ausstellung sei daher, "aus der Geschichte zu lernen". Denn wer sich nicht mit der Geschichte beschäftige, sei dazu verdammt, sie zu wiederholen.
Info
Ausstellung "Krieg an der Wand. Der Erste Weltkrieg im Spiegel internationaler Plakate". Mo-Fr 9.00 Uhr -18.00 Uhr, Bundesministerium für Inneres, Herrengasse 7, 1014 Wien, Sala Terrena