"Ich war kurz vor einer Blutvergiftung", so der Kammerschauspieler.
ÖSTERREICH: Guten Morgen, Herr Kammerschauspieler, wie geht es Ihnen
heute?
Gert Voss: Es geht mir sehr gut, ich durfte Montag Abend
nach Hause.
Die Operation ist gut verlaufen?
Ich wurde am Samstag, an
meinem Geburtstag, operiert und hatte ziemliche Angst davor. Die Operation
hat drei Stunden gedauert, ich hatte ganz viele Splitter im Bein, die kamen
vom zertrümmerten Wadenbein. Zunächst bekam ich einen Kreuzstich, durch den
man vom Nabel abwärts nichts spürt – da habe ich eine Stunde lang eine
wunderbare Beethoven-Aufnahme mit Carlos Kleiber gehört. Dann dauerte die
Operation zu lange, und man hat mir eine K.o.-Spritze verpasst. Jetzt habe
ich acht Schrauben im Bein, aber es geht aufwärts.
Warum sind Sie vom Lorenz-Böhler-Krankenhaus ins Rudolfinerhaus
übersiedelt?
Nach einer Woche im Lorenz-Böhler-Krankenhaus
ging es mir nicht gut. Die Entzündung wurde schlimmer, der Primarius war auf
verschiedenen Kongressen, und ich fühlte mich elend. Am vorletzten Samstag
besuchte mich mein Freund André Heller, war entsetzt über meinen Zustand und
bat einen ihm bekannten Unfallchirurgen und einen Physiotherapeuten, sich
mein Bein anzuschauen. Das Bein war dick und rot, kurz vor einer
Blutvergiftung. Die beiden Weltmeister, Dr. Anton Wukovits und der Therapeut
Thomas Marth – er behandelte auch Hermann Maier –, brachten mich ins
Rudolfinerhaus, wo sie sofort mit Laser die Entzündung versorgten.
Wenn André Heller nicht gekommen wäre...
Das wäre
nicht auszudenken. Heller hat mir das Leben gerettet. Heute bin ich schon
mit Krücken elf Stufen rauf- und runtergelaufen. Das war unglaublich
anstrengend, ich war schweißgebadet. Ab morgen muss ich täglich in die
Praxis am Schwarzenbergplatz zur Therapie.
Und wann werden Sie wieder spielen?
Bei dieser tollen
Behandlung hoffentlich bald. Ich denke, Dezember ist realistisch.