Das macht er nach dem Staatsopern-Aus. Plus: die brisantesten Stellen seiner Bio!
Domingo singt zum Finale der „Ära Holender“ 15 Minuten Parsifal. Überraschungen bei der letzten Pressekonferenz des scheidenden Direktors...
Ganz am Schluss sprach Ioan Holender auch über seine persönliche Zukunft. Er hat Beraterverträge mit New York (Metropolitan Opera) und Tokio (Opernproduktionen), Lehraufträge der Universitäten in Wien und Krems, er bleibt künstlerischer Leiter des Enescu-Festivals in Bukarest, und er verhandelt noch mit Budapest, wo er – ÖSTERREICH berichtete – „Künstlerischer Beauftragter“ der Nationaloper werden soll.
Überraschung: Finale mit Domingo als Parsifal
Er wird beim
ORF-Radio ab Herbst am ersten Montag jedes Monats ein „Gespräch mit
interessanten Menschen führen, die sich für Musik interessieren“. Und er
wird beim Privatsender ATV am letzten Montag jedes Monats seine Talk-Serie
zumindest ein Jahr lang fortsetzen. Es wird
Ioan Holender (demnächst 75) also nicht langweilig werden.
Hinterlässt fast 12 Millionen
Vor diesen persönlichen
Perspektiven machte Holender bei seiner letzten Pressekonferenz als
Staatsoperndirektor ein paar imponierende Angaben. Sensationell vor allem,
dass er seinem Nachfolger Dominique Meyer 11.787.000 Euro hinterlässt. „Ich
habe immer gewusst, wofür ich Geld nicht ausgeben wollte“, definierte
Holender seine oft als übertrieben bezeichnete Sparsamkeit. Obwohl er seit
1999 (Bundestheater-Ausgliederung) keine wirkliche Budgeterhöhung erhielt,
hat er dank tollen 45% Eigendeckung die knapp zwölf Millionen zurücklegen
können.
Sentimental
Als Holender am 1. September 1991 (mit Eberhard
Wächter) die erste Saison begann, stand Parsifal auf dem
Programm mit Waltraud Meier als Kundry und Plácido Domingo in der
Titelrolle. Mit dieser Wagner-Oper endet auch Holenders letzte Saison am
30. Juni 2010. Wieder mit der Meier als Kundry. Und auch Domingo ist mit
dabei, wird aber nur in den letzten 15 Minuten des 3. Akts den Parsifal
singen. Auch dem angeblich so harten Ioan Holender muss finale
Sentimentalität erlaubt sein.
Das Holender-Buch „Ich bin noch nicht fertig“ erscheint bei Zsolnay. Die Aufreger
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