Der Beschluss des italienischen Staatsfernsehens RAI, am 1. Jänner das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker nicht live zu übertragen und dafür ein Konzert im Venediger Theater La Fenice zu senden, hat empörte Reaktionen italienischer Zuschauer ausgelöst. Die Direktion des Staatsfernsehens und die Redaktionen italienischer Tageszeitungen wurden von Protestbriefen erzürnter Musikliebhaber überflutet, die den Verzicht auf die Live-Übertragung des Wiener Konzerts als Affront bezeichnen.
Klare Forderungen an RAI "Kein Neujahr ohne das Wiener Konzert", "Gebt uns die Live-Übertragung zurück!", protestierten italienische Zuschauer auf Twitter und im Internet. Schon seit 2004 wird das Neujahrskonzert aus Wien nicht mehr live übertragen, doch die Italiener scheinen nicht resigniert zu haben. Sogar die Parlamentarierin Paola Concia protestierte gegen die RAI. "Dieser Konkurrenzkampf zwischen Wien und Venedig ist absurd", schrieb die Deputierte in einem Brief an die RAI. Nord-und Süditalien vereint Der Protest gegen die RAI vereint Nord- mit Süditalien. "Ich bin Venezianerin und liebe das Fenice-Theater. Doch das Neujahrskonzert muss live aus Wien gesendet werden", schrieb eine Frau auf Twitter. "Das Duell zwischen Neujahreskonzerten ist provinziell", kommentierte die Tageszeitung "Corriere della Sera" am 2. Dezember. Der Protest stößt bei der RAI nicht auf taube Ohren. "Man muss den Wunsch der Zuschauer berücksichtigen, das Neujahrskonzert live zu übertragen", kommentierte der neue RAI1-Direktor Giancarlo Leone.
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