Konzert

"Jeder Künstler ist sinnlich und gläubig"

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Samstag und Sonntag dirigiert Nikolaus Harnoncourt Händel im Wiener Musikverein.

Selten tritt er auf, der Maestrissimo, aber wenn er es tut, geht er aufs Ganze. Heute und morgen musiziert Nikolaus Harnoncourt („Auch ich habe ein Ablaufdatum“), von Kennern und Liebhabern als der größte Dirigent unserer Zeit verehrt, mit seinem furiosen Concentus Musicus in zwei ausverkauften Konzerten im Musikverein Händels Oratorium Saul.

„Ich schätze Händels bewegende Melodik“, sagt der Großmeister des Originalklangs. „Als junger Musiker habe ich jedes langsame Händel-Stück, auch Arien, auf dem Cello gespielt. Bis heute bin ich das Cello spielende Kind geblieben. Diese Melodien sind Inseln der Innigkeit im orchestralen barocken Prunk, den er auch vollendet beherrscht. Später hat mich auch anderes an Händel fasziniert: seine Dramatik, seine Sinnlichkeit und Gläubigkeit.“

Und: „Jeder Künstler ist sinnlich. Einen Musiker oder Maler, dem das Essen wurscht ist, kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem gibt es keinen Künstler, der nicht gläubig ist, der meint, dass er seine Begabung sich selbst zu verdanken hat.“

E. Hirschmann-Altzinger

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