Das Mann-Frau-Geheimnis: Am Samstag ist das neue Buch von ''Hormonpapst'' Johannes Huber erschienen. Der Star-Arzt geht den spannenden Geheimnissen unserer Körper nach.
Unterschiede. Mediziner Johannes Huber hat sein neues Buch den biologischen Unterschieden zwischen Mann und Frau gewidmet. Hormone, die bereits im Mutterleib wirken, sind dabei von großer Bedeutung, ebenso die Rollen, die biologisch angelegt wurden: Jene des Zeugenden und der Gebärenden. Dass Frauen Kinder bekommen (können), soll ihnen vor der Menopause zahlreiche Vorteile wie schnellere Wundheilung und ein besseres Immunsystem gewähren.
Der weibliche Körper sei der spannendere und in Wahrheit sei Adam aus Eva entstanden. Doch was ist mit Menschen, die sich dem anderen Geschlecht, als jenem, mit dem sie geboren wurden, zugehörig fühlen?
Huber gründete erste Transgender-Ambulanz
Pionier. Johannes Huber gründete zur Jahrtausendwende am AKH die erste Trans-X-Ambulanz im deutschsprachigen Raum, denn ab da suchten vermehrt Männer, sie sich als Frau fühlten, seine Hormonexpertise. Zusammen mit psychologischer Beratung und plastischer Chirurgie entstand schließlich ein Behandlungskonzept. Die Ambulanz polarisierte unter Kollegen, wie Huber im Vorwort schreibt, und es passt zu diesem Buch, das ebenso kontroversiell diskutiert werden könnte.
Der Arzt ruft – neben Verständnis für das Wohlfühlen im Körper – auf, die Zweigeschlechtlichkeit nicht zu verdammen. Die Natur verfolge einen Plan. Spannender Aspekt: Klimaerwärmung und Pestizide, dazu künstliche Hormone durch Feinstaub – all das könnte zu Genderverwirrungen führen.
"Ich bin gegen die Abschaffung der Frau"
Johannes Huber im Interview – der ÖSTERREICH-Talk mit dem Mediziner und Autor.
ÖSTERREICH: Wie kam es zu Ihrem neuen Buch über die Geschlechter?
Prof. Huber: Vor 25 Jahren habe ich die erste Trans-X-Ambulanz am AKH eröffnet, ich möchte natürlich den Menschen helfen. Aber als Gynäkologe bin ich der Überzeugung, die schönste Erfindung der Natur ist die Erfindung der Geschlechter, des weiblichen Geschlechts.Deswegen tue ich mir schwer, wenn jemand die Frau abschaffen will, und es nicht mehr Mutter heißt, sondern die Gebärende. Dagegen wehre ich mich.
ÖSTERREICH: Wie geht es einem Menschen, der sich falsch im Körper fühlt?
Prof. Huber: Diese Menschen leiden, man muss ihnen helfen! Fairerweise muss man sagen: Manchmal sind es auch Probleme dahinter, nicht nur Probleme der Transsexualität.
ÖSTERREICH: Welche Dinge sollte man in einer Genderdebatte beachten?
Prof. Huber: Helfen soll man erst, wenn die Pubertät abgeschlossen ist! Es ist zudem unkorrekt, dass man das lebenslange Einnehmen von Medikamenten nicht in den Aufklärungsbogen mit hineinnimmt.