Jonas Kaufmann morgen im Kino

Jonas Kaufmann, der bayerische Startenor mit der schwarzen Lockenmähne, dem schicken Dreitagebart und dem big smile, der in Bayreuth als Lohengrin und an der New Yorker Metropolitan Opera als Siegmund triumphiert hat, ist der begehrteste Heldentenor des 21. Jahrhunderts. Mit seinem baritonal gefärbten, leicht verschleierten Tenor, der nicht nur über enorme Kraftreserven, sondern auch über ein erregendes Legato und ein ergreifend zartes, fast gehauchtes piano verfügt, ist er im heurigen Wagner-Jahr im Dauereinsatz.

Reiner Tor
Seit Mitte Februar singt Kaufmann, der von der Bild-Zeitung zum schönsten Opernsänger der Welt ausgerufen wurde, an der Met in Wagners letzter Oper, dem Bühnenweihfestspiel Parsifal, den Titelhelden: den „reinen Toren“, der zum Gralskönig erkoren wird. Unter der musikalischen Leitung von Daniele Gatti ist die Neuinszenierung von François Girard, in der Kaufmann wie ein Popstar gefeiert wird, morgen, Samstag, ab 18 Uhr in einer Live-Übertagung in 46 Ländern, in Österreich in den Cineplexx-Kinos, zu erleben.

Album
Im soeben bei DECCA erschienenen Wagner-Album, in dem Kaufmann mit Auszügen aus der Walküre, Siegfried, Rienzi, Tannhäuser, Meistersinger und Lohengrin sowie mit den Wesendonck-Liedern betört, wartet er mit einer liedhaften Subtilität auf, die in diesem Fach sonst nie zu hören ist.

Auch die Wiener Staatsoper leistet sich den Superstar: Zu Ostern ist Jonas Kaufmann unter Franz Welser-Möst als Parsifal zu erleben. Und im Konzerthaus gastiert er am 6. April mit Schuberts Winterreise.