Als wohl schönster Tenor, mit einer Jahrhundertstimme begabt, hatte der junge Katalane José Carreras von 1970 an eine unvergleichliche Weltkarriere gemacht. Als Karajans Lieblingstenor sang er unter anderem den Rodolfo in Giacomo Puccinis Bohème an der Wiener Staatsoper oder auch Giuseppe Verdis Don Carlo bei den Salzburger Festspielen.
Schicksalsschlag Im Juli 1987 erkrankte der Startenor an Leukämie, musste sich ein Jahr in Behandlung begeben und überstand eine Knochenmarktransplantation. Die Musikwelt reagierte mit Begeisterung, als der schon totgesagte Sänger am 21. Juli 1988 unter dem Triumphbogen seiner Heimatstadt Barcelona vor 150.000 jubelnden Zuhörern ein Comeback-Konzert zugunsten der von ihm gegründeten Leukämiestiftung gab. Zwei Monate später bestritt er sein erstes Konzert außerhalb Spaniens, und zwar an der Wiener Staatsoper.
Wohltätig Zur Feier des 25. Jubiläums seiner Genesung kehrt der Kammersänger heute in einer Matinee ins Haus am Ring zurück. Mit den Staatsopern-Sängerinnen Margarita Gritskova und Anita Hartig sowie dem tschechischen Bassbariton Adam Plachetka singt er Werke von Donizetti, Schreker, Puccini, Tosti, Grieg, Albéniz, Alonso, Pennino, Acampora, Caballero und Cardillo. Der Erlös der Matinee kommt der José-Carreras-Leukämiestiftung zugute. (E. Hirschmann-Altzinger)
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