Staatsoper

Jubel für die schöne Zauberin

17.10.2016

Glucks Zauberoper „Armide“ feierte Premiere an der Wiener Staatsoper.

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© Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
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Der französische Originalklang-Meister Marc Minkowski und sein Alte-Musik-Ensemble Les Musiciens du Louvre musizierten Glucks Reformoper Armide, die auf Tassos Epos Das befreite Jerusalem basierende Liebestragödie der schönen orientalischen Zauberin und des Kreuzritters Renaud. Minkowski bewegt sich wie ein enorm wendiger, reaktionsschneller und energiegeladener Tanzbär. Seine Interpretation der mit zahlreichen Orchesterzwischenspielen und Balletten aufgemotzten Partitur setzt auf Beweglichkeit, Transparenz und fast kammermusikalische Klangsinnlichkeit.

Erschütternd. Mit perfekt geführter Stimme und erschütternder Untergangslust verleiht die junge Mezzosopranistin Gaëlle Arquez der Armide wunderbaren Ausdruck. Stanislas de Barbeyrac ist ein anfangs nervöser, später tadelloser Renaud mit kräftigem Tenor.

Ivan Alexandre verrennt sich in seinem Transgender-Konzept mit Kriegern in Frauenkleidern. Im ersten Akt erscheint sogar Armide als Mann. Seine in Gold, Schwarz und Weiß gefertigte Inszenierung wird von Kampfszenen und schönen Balletten dominiert.

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