Klassik-CD-Highlights

Neujahrskonzert, Villazon & viel Mozart

14.01.2014


Barnboim verzaubert mit Philarhonikern, Villazon setzt 2014 auf Mozart.

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© Deutsche Grammophon/ Sony Music
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Für das alljährliche Neujahrskonzert tritt die Plattenfirma (Sony Music) traditionell aufs Gaspedal: So ist die Aufnahme des heurigen Klassikgroßevents der Wiener Philharmoniker unter Daniel Barenboim bereits als CD erhältlich.

Barnboim verzaubert mit Wiener Philharmoniker
Das Label hat die Doppel-CD im klassischen Musikvereinsdesign gehalten und einen ausführlichen Text von Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg beigestellt, der einen Überblick über die einzelnen Walzer, Galoppe und Quadrillen gibt. Als Überraschung ist der Einspielung eine Fotokarte von Richard Strauss beigelegt, wie dieser 1939 die Philharmoniker dirigiert. Der Jahresjubilar wurde auch im Neujahrskonzert bereits mit einem Auszug aus "Capriccio" gewürdigt. DVD, Blu-ray und LP folgen der CD am 24. Jänner.

Villazon setzt auf Mozart

Rolando Villazon gräbt den unbekannten Mozart aus (Deutsche Grammophon): Er arbeitet schon seit einiger Zeit daran, sieben späte Mozart-Opern einzuspielen, wobei heuer "Die Entführung aus dem Serail" ansteht. Nun beschreitet der mexikanische Publikumsliebling Roland Villazon mit "Mozart. Concert Arias" hingegen Neuland und hat Arien des Meisters ausgegraben, die deutlich weniger bekannt sind als die großen Gassenhauer. In dem Kompendium für Tenorstimme finden sich Stücke, die Mozart zu den Werken von Kollegen beigesteuert hat oder Arien für konkrete Sänger. "Va', dal furor portata" etwa stammt vom neunjährigen Mozart, während "Müsst ich auch durch tausend Drachen" aus 1783 datiert und für eine unvollendete Oper geschrieben wurde. Das London Symphony Orchestra unter Antonio Padano bringt hier einen sehr jugendlich-frischen, dynamischen Mozart vor den Vorhang, zu dem Villazons am italienischen Repertoire geschulte Stimme einen gewissen Kontrast darstellt, zumal der 41-Jährige mit der Tiefe der Partien immer wieder hadert.

Klassik-Star live
Auch live ist Villazon mit Mozart derzeit in Österreich zu erleben: Am 14., 18. und 21. Jänner ist er noch in der Wiener Staatsoper als Don Ottavio im "Don Giovanni" im Einsatz, am 26. im Rahmen der Salzburger Mozartwoche mit den Musiciens du Louvre Grenoble. Am 3. April wird Villazon dann im Rahmen des "Great Voices"-Zyklus im Konzerthaus mit den Mozart'schen Konzertarien zu hören sein - an der Seite des ohne Dirigenten spielenden kammerorchesterbasel anstelle des London Symphony Orchestras.

Gaigg konzentriert sich auf jungen Mozart
Michi Gaigg legt Mozart barock aus (Challenge Classics): Dirigentin Michi Gaigg und ihr L'Orfeo Barockorchester gehören zu den führenden Klangkörpern der historisch informierten Aufführungspraxis, erweitern aber seit geraumer Zeit ihr Repertoire über den Barock hinaus. Mit Mozarts "Betulia liberata" aus 1771 nimmt man sich nun ein wenig bekanntes Oratorium des erst 15-jährigen Komponisten vor. Mit gewohntem Esprit nimmt Gaigg da das befreite Betulien im leichten Sturm - und zeigt dabei die Wurzeln des frühen Mozarts im Barock. Alles andere als leicht kommt hingegen die Edition daher, ist die Doppel-CD doch in ein wahres Buch verpackt, das unter anderem das gesamte Libretto von Pietro Metastasio enthält.



 
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