Die neue Theatersaison beginnt in Wien am 6. September - mit der Wien-Premiere von Andrea Breths Inszenierung "Prinz Friedrich von Homburg", die nach den Salzburger Festspielen nun ans Burgtheater kommt. In der Josefstadt startet man an diesem Tag mit der Wiederaufnahme der "Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horvath, dem am 13. September mit "Kasimir und Karoline" in der Regie von Georg Schmiedleitner auch die erste Saisonpremiere im Haus gewidmet ist. Einen Tag später geht es auch am Volkstheater los: Die Stückfassung der Turrini/Cerha-Oper "Der Riese vom Steinfeld" inszeniert Stephanie Mohr als Deutschsprachige Erstaufführung. Auch Uraufführungen dabei Schon in den ersten Tagen gibt es auch bereits die ersten Uraufführungen dieses Herbstes: Am 9. September inszeniert Roland Schimmelpfennig das Stück "Der Komet" seiner Frau Justine del Corte im Akademietheater. Eine Hochzeit soll zehn Jahre danach mit denselben Gästen wiederholt werden - doch das Glück lässt sich nicht festhalten. "Bon Voyage" wünscht man dagegen ab 14. September im Volkstheater: Rupert Henning hat nach einer Idee von Andre Heller einen Abend "mit dem Leben und den Liedern Greta Kellers" gestaltet. Die Wiener Chansonsängerin (1903-1977) feierte u.a. in New York große Erfolge. "Es ist aber keine Biografie im klassischen Sinn, sondern zeigt drei Lebensgeschichten", so Schottenberg. Alle drei Frauen werden von Andrea Eckert gespielt, die in der vergangenen Saison mit dem Dorothea-Neff-Preis und dem Publikumspreis des Volkstheaters ausgezeichnet wurde. Heißer November Im November bietet auch die Josefstadt prominente Uraufführungen: Am 8. November inszeniert Hausherr Herbert Föttinger "Der Mentor" von Daniel Kehlmann, am 22. November kommt der Lily Brett-Roman "Chuzpe" auf die Bühne der Kammerspiele (Regie: Dieter Berner), wo am 20. September mit dem durch seine vierfach oscar-gekrönte Verfilmung durch Tom Hooper bekannten Stück "The King's Speech" die Saison eröffnet wird (Regie: Michael Gampe).
Der Alpenkönig regiert wieder Abseits der Novitäten möglicher Quell der Vorfreude: Eva Jantschitsch alias Gustav vertont Raimund-Lieder neu, die dazugehörige Inszenierung von "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" mit Johannes Krisch als Alpenkönig und Cornelius Obonya als Rappelkopf besorgt der junge österreichische Regisseur Michael Schachermaier. Premiere ist am 29. September. Im Oktober folgt u.a. Michael Thalheimers Inszenierung von Hofmannsthals "Elektra", für November ist u.a. "Onkel Wanja" in der Regie von Matthias Hartmann angekündigt.
Schottenberg inszeniert wieder Auch am Volkstheater inszeniert der Direktor selbst: Michael Schottenberg erarbeitet (mit Marcello de Nardo) "Die Comedian Harmonists" (Premiere: 28. September) sowie die Operette "Im weißen Rößl" (Premiere: 14. Dezember), dazwischen bietet man im Haus beim Museumsquartier gemischte Kost mit "Urfaust", Taboris "Goldberg-Variationen" und "Anna Karenina".
Kabarett-Zuckerl Im Wiener Rabenhof eröffnen am 12. September Maschek mit ihrem Voice-Over-Kabarett "111111" die Saison. Am 18. September folgen wieder die seit sechs Jahren ausverkauften Science Busters, die ihr "Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln" ebenso für den ORF aufzeichnen wie die drei Kabarettisten Florian Scheuba, Robert Palfrader und Thomas Maurer ihr zehnteiliges Programm "Wir Staatskünstler 2.0" ab 14. Oktober. Spektakulärster Gast im Literatursalon ist am 24. September Regis Jauffret, der "Claustria", seinen Roman zum Inzestfall Josef F., präsentiert.
Jugendtheater Kick off mit Tag der offenen Tür Das Theater der Jugend beginnt seine Saison am 15. September mit einem Tag der Offenen Tür: Das Renaissancetheater feiert seinen 100. Geburtstag mit einem bunten Programm, das auch hinter die Kulissen führt. Zugesperrt wird dagegen das 3raum-anatomietheater: Nach sieben Jahren schließt Hubsi Kramar seine Bühne mit einem Abschiedsgeschenk an sein Publikum und zeigt seine Oscar-Wilde-Inszenierungen "Lady Windermeres Fächer" (ab 22. August) und "Bunbury" (ab 12. September). Quasi als Epilog gibt es ab 1. Oktober "Maria Montessori ungeschminkt", ein Ein-Personen-Stück von Helmut Korherr. Kurt Hexmann spielt die italienische Reformpädagogin, "die nach unseren heutigen Begriffen einfach eine 'starke' Frau war, für ihre Zeitgenossen jedoch eindeutig maskuline Züge hatte".
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