Raubkunst-Vorwurf

Klimt-Bild wird restituiert

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Nach Zwist um Adele (siehe Foto) gibt es wieder Wirbel um ein Bild des Künstlers

Die Stadt Linz wird ein Damen-Porträt von Gustav Klimt, das bisher zur Sammlung des Kunstmuseum Lentos gehörte, restituieren. Das haben Bürgermeisters Franz Dobusch (S) und der Kulturreferent Vizebürgermeister Erich Watzl (V) aufgrund der Ergebnisse der seit längerem durchgeführten Provenienzforschung beschlossen. Entsprechende Empfehlungen sollen an den Verwaltungsausschuss der Museen der Stadt und an den Gemeinderat zur Beschlussfassung gehen. Das teilte der Pressedienst der Stadt Linz am Montag mit.
Rückgabe verlangt
Der Wiener Rechtsanwalt Alfred Noll hatte ab 2007 im Auftrag der Rechtsnachfolger von Aranka Munk die Rückgabe des Bildes verlangt und den Anspruch mit verschiedenen Unterlagen begründet. Einem Gutachten der Provenienzforscherin Sophie Lillie zufolge handelt es sich bei dem rund 15 Mio. Euro teuren Gemälde um Raubkunst. Laut Lillie zeige es Ria Munk. Sie beging 1911 Selbstmord. Ihre Eltern, der Großindustrielle Alexander Munk und seine Frau Aranka, gaben Klimt insgesamt drei Aufträge, Bilder von der geliebten Tochter zur Erinnerung an sie anzufertigen.
Weg ins Museum
Aranka Munk nahm eines nach ihrer Scheidung 1913 mit nach Bad Aussee (Steiermark), wo sie eine Villa für die Sommermonate erworben hatte. Sie wurde 1941 nach Lodz deportiert, wo sie wenig später ums Leben kam. Ihren Kunstbesitz erklärte das NS-Regime für verfallen. Das Bild soll über einen Kunsthändler und ehemaligen Nachbarn in den Besitz der Stadt und somit ins Museum gelangt sein.
Eindeutige und ernsthafte Klärung
Die Stadt Linz betrieb die Provenienzforschung in diesem Fall seit 2007 mit erhöhter Intensität, was nunmehr in die Empfehlung zur Restitution an die Rechtsnachfolger mündete. Die Stadt hat mehrfach betont, dass eine eindeutige und ernsthafte Klärung der Provenienz in diesem und in anderen Fällen selbstverständlich im hohen Interesse der Stadt und des Kunstmuseum Lentos liege. In der Vergangenheit seien bereits zwei wichtige Bilder aus der Lentos-Sammlung zurückgegeben worden, obwohl keine Verpflichtung dazu bestanden hätte.

Foto zeigt Klimts „Adele Bloch-Bauer I".

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