Schlossfestspiele
Kobersdorf probt "Der Zerrissene"
21.05.2014
Ein tolles Stück und eine eue Zuschauertribüne locken.
Nach sechs Jahren bieten die Schloss-Spiele Kobersdorf heuer wieder einen Nestroy. In der elften Saison von Intendant Wolfgang Böck spielt man ab 1. Juli "Der Zerrissene", der auf der burgenländischen Sommerbühne zum dritten Mal gezeigt wird. "Wir glauben, dass es ein aktuelles Thema ist: Z'vül Göd, z'wenig G'fühl...", sagte Böck heute in der Messe Wien, wo man "eine Proben-Heimat gefunden" hat.
Wieder bei Nestroy
Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) versprach nicht nur "ein aktuelles Stück, das um viele Facetten des menschlichen Lebens kreist", sondern auch gleich drei Premieren: Neben der Nestroy-Premiere gebe es mit dem neuen Geschäftsführer der Schloss-Spiele Thomas Mersich und einer neuen Tribüne mit bequemeren Sesseln, für die 220.000 Euro investiert wurde, heuer zwei weitere Premieren. Erfreut zeigte sich der Politiker über die Bilanz von 2013: "Die Dame vom Maxim" habe rund 15.000 Zuseher und 98 Prozent Auslastung erreicht. "Damit liegt Kobersdorf im Spitzenfeld der burgenländischen Festspiele."
Mit einem Ensemble, das von Wolf Bachofner (Krautkopf) und Wolfgang Böck (Gluthammer) bis zu Fritz Hammel (Herr von Lips) und Sarah Jeanne Babits (Kathi) reicht, habe sie "heuer die besten Zutaten" zur Verfügung, freute sich Regisseurin Christine Wipplinger. In der musikalischen Bearbeitung von Andreas Radovan erhalten alle Hauptfiguren eigene Lieder, für die Klaus Lintschinger die Texte geschrieben hat. "Ich darf mich musikalisch austoben, denn wir spielen die Musik vom Band bzw. von der Computer-Datei", meinte Radovan.
Auch Wipplinger sieht viele aktuelle Bezüge ("Der Turbokapitalismus nimmt immer abstrusere Formen, an, die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer"), die Kostümbildnerin Gerti Rindler-Schantl mit heutigen Kostümen unterstreichen will: "Es wird hoffentlich wie immer bunt werden - und sehenswert." Dazu will auch Bühnenbildner Erich Uiberlacker beitragen: Er versprach u.a. für den zweiten Teil nach einem großen Pausenumbau einen Gutshof "mit authentischen Materialien samt Misthaufen und Heuballen".