Konzertkritik
Krawallende Wunderkinder - The Prodigy
27.11.2009
The Prodigy mischten am Donnerstag, 26.11. die Wiener Stadthalle auf
Ja, die Konzerte von The Prodigy sind laut, grell, extrem. Nein, man sollte sich die Briten um Keith Flint nicht entgehen lassen.
Gemischtes Publikum
Am Donnerstag, 26.11., wurde Wien kräftig
aufgemischt. Es strömten so viele Leute in die Stadthalle, dass sie fast
voll war. Das Publikum hätte unterschiedlicher nicht sein können, eine
Minderheitengruppe stach besonders ins Auge: Vereinzelt waren Väter (Fans
der ersten Stunde) mit ihren halbwüchsigen Kindern (erste Lehrstunde als
Fan) zu sehen. Dazu verschiedenste Alters- und
Jugendkulturgesinnungsgruppen.
Spätzünder
Die Vorband Enter Shikari (sie spielten
hartes mit Sirenenklängen garniert) bemühte sich ausdauernd, die Zuseher für
den Hauptact vorzubereiten, was teilweise gelang. Dann, fast zwei Stunden
nach Einlass, fiel der purpurne Vorhang und "The Prodigy" stürmten
die Bühne.
Flint - ein Flummi?
Keith Flint beeindruckte durch seine
enorme Kondition: Die Bewegungen des mysteriöse Sängers auf der Bühne
siedeln irgendwo zwischen Spitzensportler und Koffein-Flummi. Maxim Reality,
der zweite im Rampenlicht von "The Prodigy" entertainte die Fans,
gab Anweisungen: "I wanna see your hands up in the air!" und
sprach sie direkt an: "Where are my f****ng people?". Gespielt
wurde, alles was das Fan-Herz begehrt: "Breathe", "Firestarter",
"Poison", "Voodoo People", "Invaders Must Die",
"Warrior's Dance", "Omen", "World's On Fire"
und "Smack My Bitch Up". Scheinwerfer strahlten um die Wette, der
Musik blies eine harte Brise ins Gesicht - bis auf die Unausgewogenheit
zwischen Sound und Gesang (letzterer war zu kratzig-leise) ein gelungener
Abend in The Prodigy Manier.