"Die letzten Tage der Menschheit“: Burgtheater zeigt eine puristische Version.
Eine Monstertragödie mit 220 Szenen und 500 Figuren hat Karl Kraus über den Ersten Weltkrieg geschrieben. Am Freitag hatten Die letzten Tage der Menschheit in einer Koproduktion mit den Salzburger Festspielen im Burgtheater Premiere. Nach dem Rausschmiss von Burgchef Matthias Hartmann hatte Regisseur Georg Schmiedleitner das apokalyptische Großprojekt übernommen. In der stark gekürzten, puristischen Aufführung, in welcher der Linzer Regisseur auf plakative Kriegsgräuel und Kabarettnummern verzichtet, spielt Kraus’ boshafte, witzige, entlarvende Sprache die Hauptrolle.
Schalek. Unter den sehr guten Schauspielern stechen Dörte Lyssewski als begeisterte Kriegsreporterin Schalek sowie Elisabeth Orth und Peter Matić in unterschiedlichsten Rollen hervor. Gregor Bloéb als Optimist und Dietmar König als Nörgler und Alter Ego des Autors beeindrucken in ihren Doppelconférencen.
E. Hirschmann-Altzinger