Waltz und Haneke gehen leer aus
Zwei Monate vor der Vergabe der Oscars (am 7. März) haben George Clooney und Morgan Freeman die wichtigen Preise des amerikanischen Kritikerverbandes "National Board of Review" erhalten. Die beiden Schauspieler, die sich die Trophäe teilen, nahmen den Preis am Dienstagabend, 12.1. (Ortszeit) in New York entgegen. Zum besten Film des vergangenen Jahres wurde "Up in the Air" von Jason Reitman gekürt, bester nicht-englischsprachiger Film wurde "Un prophete" von Jacques Audiard. Christoph Waltz musste sich im Rennen um den besten Nebendarsteller Woody Harrelson geschlagen geben.
Wichtiger Indikator für den Oscar
Die Kritikerpreise, die
von Filmhistorikern, Studenten und Kinoexperten vergeben werden, gelten als
wichtiger Indikator für den Oscar. Die letzten beiden Favoriten des Verbands
- "No Country for Old Men" und "Slumdog Millionär" - erhielten jeweils auch
den Oscar als bester Film. Neben dem besten Film und dem besten
Hauptdarsteller (Clooney als vielfliegender Geschäftsmann) erhielt "Up in
the Air" auch die Preise für die beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick) und
das beste adaptierte Drehbuch durch Jason Reitman. Als beste Schauspielerin
wurde Carey Mulligan ("An Education") ausgezeichnet, als bester Regisseur
hat Clint Eastwood seinen Hauptdarsteller Morgan Freeman (als Nelson
Mandela) durch "Invictus" geführt.
Golden-Globe-Verleihung
In die "Top Five"-Liste der besten
nicht-englischsprachigen Filme schafften es mit "Das weiße Band" von Michael
Haneke und "Revanche" von Götz Spielmann immerhin gleich zwei Filme
österreichischer Regisseure. Haneke kämpft auch bei der Golden-Globe-Verleihung
am Sonntag gegen Audiards "Un prophete". Auch Waltz, der in Quentin
Tarantinos Kriegsgroteske "Inglourious Basterds" als ebenso kultivierter wie
skrupelloser SS-Standartenführers Hans Landa brillierte, tritt dann erneut
gegen Woody Harrelsons Performance in "The Messenger" an. Bei den
Kritikerpreisen der Ost- und Westküste (Verband der Filmkritiker, Verleihung
am Samstag) und jenen der intellektuellen National Society of Film Critics
ging zuletzt Waltz als Sieger hervor.