Anzeige wegen Hehlerei gegen 71-jährigen. Werke auf über 60 Mio. geschätzt.
Mehr als 270 unbekannte Werke des Malers Pablo Picasso
mit einem Wert von mehr als 60 Millionen Euro sind in Frankreich aufgetaucht. Ein Pensionist, der an der südfranzösischen Côte d'Azur lebt, hatte die Bilder, Collagen und Skizzen in seinem Besitz, wie die Zeitung "Libération" am Montag berichtete. Pierre Le Guennec habe sich an Picassos Sohn Claude gewandt, um ein Echtheitszertifikat zu erhalten. Dieser schaltete die Polizei ein, die die Bilder Anfang Oktober beschlagnahmte und Le Guennec in Gewahrsam nahm.
Keine Schenkung möglich
Der 71-Jährige hatte offenbar die letzten drei Jahre bis zum Tod Picassos
1973 als Elektriker für den Künstler gearbeitet und in dessen Villen Alarmanlagen installiert. Er will die Werke, die zwischen 1900 und 1932 entstanden sind, von Picasso und seiner Frau geschenkt bekommen haben. Claude Picasso hält das jedoch für unmöglich: Eine solche Menge habe sein Vater nie verschenkt, "das hat es noch nie gegeben", sagte der Sohn des Künstlers in "Libération". Er stellte Anzeige gegen Unbekannt wegen Hehlerei. Unter den 271 entdeckten Werken sind neun kubistische Collagen, die allein auf rund 40 Millionen Euro geschätzt werden. Auch ein Aquarell aus Picassos blauer Schaffensphase und Porträts seiner ersten Frau Olga gehören dazu.