Machtwechsel

Kunsthalle-Chef Gerald Matt gefeuert

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Matt dienstfrei gestellt: Jetzt dreht er für 16.600 Euro im Monat Däumchen.

Am Freitag war der Siedepunkt erreicht: Der langjährige und inhaltlich durchaus erfolgreiche Direktor der Wiener Kunsthalle, Gerald Matt (53), wurde gefeuert; offiziell: „dienstfrei gestellt“. Das bestätigten Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und der grüne Kultursprecher Klaus Werner-Lobo.

„Atemberaubende Vorwürfe“ gegen Matt führte der Grün-Politiker ins Treffen; er sei für eine „lückenlose Aufklärung“ der angeblichen Malversationen Matts, avisierte der SPÖ-Stadtrat.

Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Bundes-Grünen – und Intimfeind von Matt – reagierte zufrieden: „Er hat sich über Jahre hinweg mit öffentlichen Mitteln eine Festung gebaut, in deren Mauern er schalten und walten konnte wie ein Fürst.“
So soll Matt etwa 10.000 Euro Steuergeld im Jahr vertelefoniert und Reisekostenvergütungen im Wert von 18. 500 Euro jährlich eingestreift haben – es gilt die Unschuldsvermutung.

Was die „Dienstfreistellung“ konkret bedeutet? Matt kann und muss vorerst bis 31. März 2012 spazieren gehen, um die vom Kontrollamt und der Staatsanwaltschaft angestrengten Untersuchungen nicht zu gefährden; und das bei vollen Bezügen: Matt verdient rund 200.000 Euro im Jahr, das sind monatlich ca. 16.600 Euro.

Sein regulärer Vertrag läuft bis 2014, und er will ihn – wie er ÖSTERREICH in einem Telefonat aus Miami mitteilte – „bis zum Schluss erfüllen.“ Was Werner-Lobo bezweifelt: „Unsere Lust, das Matt wieder zurückkehrt, ist enden wollend.“

Nachfolger
Interimistischer Nachfolger wird Franz Patay, der zuletzt das Mozartjahr, das burgenländische Haydn­festival und das Kunsthaus managte. Als Präsidentin des Aufsichtsrats wurde Sonja Hammerschmid – sie ist Rektorin der Veterinärmedizinischen Uni – designiert.

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