Das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien zeigt in Kooperation mit dem Bernischen Historischen Museum und der Collection Jean-Pierre Righetti (Schweiz) die Ausstellung "Das Antlitz des Fremden. Die Münzen der Hunnen und Westtürken in Zentralasien und Indien". Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) eröffnet die Schau am Freitagabend (30. November).
Ergenisse von sechs Jahre Arbeit präsentiert In der Ausstellung werden die Ergebnisse eines sechsjährigen Forschungsprojekts präsentiert, das vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert wurde. Der chronologische Rahmen spannt sich vom ausgehenden vierten Jahrhundert n. Chr. bis in islamische Zeit um die erste Jahrtausendwende. Unter „Hunnen“ werden unterschiedliche Gruppierungen verstanden: von den nomadisierenden Völkern, zu deren Abwehr die Chinesische Mauer erbaut wurde, bis zu jenen Verbänden, die unter der Herrschaft des sagenhaften Königs Attila (gestorben 453 n. Chr.) standen, Europa verheerten und damit ihren Ruf als "zweibeinige Bestien" nachhaltig begründeten.
Impulsanter Überblick Wesentlich wirkungsstärker waren die Hunnen laut Aussendung des Museums ab der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts für die Geschichte, die Kultur und nicht zuletzt auch für die Münzprägung in Zentralasien und Nordindien, wie die Ausstellung zeigen soll. Während von den europäischen Hunnen keine eigene Münzprägung überliefert ist, entfalteten ihre „iranischen Verwandten" eine überaus reiche Prägetätigkeit, die ein einzigartiges Zeugnis für die Geschichte Zentralasiens und Nordwest-Indiens in der Spätantike sowie für eine kaum bekannte Hochkultur darstellt.
Beeindruckende Geschichte Vier große Stammesverbände - Kidariten, Alchan, Nezak und Hephthaliten - beherrschten zunächst die Region, ein Jahrhundert später abgelöst durch die Westtürken, denen um die Mitte des 9. Jahrhunderts die sogenannten Hindu-Schahis folgten. Dann übernahmen die Samaniden die Herrschaft und vollzogen die Islamisierung der zentralasiatischen Region. Die ersten, aus dem Silber des Panjshir-Tales geprägten samanidischen Dirhems sind aus dem Jahre 293 der Hidschra (entspricht 905 n. Chr.) überliefert.
Schau inkklusive Leihgaben Leihgaben stammen von den beiden Schweizer Kooperationspartnern sowie vom Geldmuseum der Österreichischen Nationalbank und aus Beständen des Naturhistorischen Museums Wien. Eine begehbare topografische Übersichtskarte und erläuternde Kurzfilme zählen ebenso zum Ausstellungsangebot wie ein digitaler Katalog mit weiterführenden Inhalten zum Download.
Info Kunsthistorisches Museum Wien, Münzkabinett: Das Antlitz des Fremden. Die Münzen der Hunnen und Westtürken in Zentralasien und Indien. 1. Dezember bis 29. September 2013. Digitaler Katalog unter www.khm.at/dasantlitzdesfremden.
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