Halbzeit beim „La Bohème“-Dreh in Wien. Netrebko und Villazón arbeiten auf Hochtouren. Der Film soll noch heuer in die Kinos kommen.
Düster geht es am Set von La Bohème zu. Mit seinen Protagonisten Anna Netrebko und Rolando Villazón filmt Regisseur Robert Dornhelm an der Todesszene Mimis. Die Dreharbeiten in den Wiener Rosenhügelstudios laufen seit Anfang Februar auf Hochtouren. „Ich bin jeden Tag bis 9 oder 10 Uhr abends hier, und es läuft toll“, erzählt Dornhelm.
Ins Café
Morgen sind die Motive in der Mansarde, an denen
man seit dem Beginn arbeitet, abgedreht, dann „übersiedelt“ man ins Café
Momus – für den Dreh eines großen Fests sind zahlreiche Komparsen nötig.
Holender
Ioan Holender hat am Freitag seinen ersten Tag am Set.
Der Staatsopern-Direktor verkörpert Musettas rüstigen Galan Alcindoro. „Wir
haben ihn hinein genommen, weil Anna, Rolando und ihre Manager es lustig und
stimmig fanden“, verrät Dornhelm. „Die Rolle des Alcindoro passt ja auch gut
zu ihm.“
Dornhelm gilt als kooperativer Regisseur. Darauf angesprochen, sagt er: „Wenn man so intensiv zusammen arbeitet, und das im Kreativbereich, dann soll es ja angenehm und spielerisch sein. Wenn man zu den Leuten steht und sie unterstützt, bekommt man das meiste zurück“. Um die schwangere Anna Netrebko wolle er sich „besonders kümmern“, so Dornhelm. „Von sich aus schont sie sich ja überhaupt nicht“.
Filmstart
Noch heuer soll der Film, für den bis 29. Februar auf
Hochtouren gedreht wird, in die Kinos kommen. Die Idee, La Bohème auf die
Leinwand zu bannen, brachte Dornhelm anfangs nicht nur Zustimmung: „Zu
sagen, Oper sei nichts fürs Kino, ist ja nicht unvernünftig. Doch dieser
Einwand wird derzeit von den Cineplexx-Opernfilmen erfolgreich widerlegt.
Und gerade, wenn man so eine ideale Konstellation hat wie ich jetzt mit
Netrebko und Villazón, dann sollte man eine Ausnahme machen“, blinzelt
Dornhelm charmant.
Glücklich
Bis Ende Februar kommt noch viel Arbeit auf ihn
zu: „Die Hauptdarsteller dürfen bei der Auswahl der Szenen mitreden, Da
dauert es natürlich länger. Bis alle glücklich sind.“