Weitere Bände zu Schiele sollen dem Klimt-Erstlingswerk folgen.
Das Leopold Museum hat seine Werkbestände von Gustav Klimt nun auch in einen Katalog gefasst. Direktor Tobias Natter stellte die umfangreiche Publikation, für die alle Gemälde und Zeichnungen der Sammlung auch neu befundet wurden am 17. September vor. "Als Museum denken wir in historischen Dimensionen - für eine wissenschaftliche Einrichtung ist diese Aufarbeitung zentral." Auf den Klimt-Katalog sollen weitere Sammlungs-Bände zu Egon Schiele folgen.
Viel Neues dabei
Acht Ölgemälde, 96 Zeichnungen, zwei Druckgrafiken und einen Autograf Gustav Klimts trug Sammler Rudolf Leopold zusammen: die Gemälde eher aus der frühen Schaffensphase, die Zeichnungen "quer durch das ganze Werk", wie seine Witwe Elisabeth Leopold betonte. "Geschult am Strich Egon Schieles" habe ihr Mann auch die Bedeutung der Klimt-Zeichnungen früh erkannt. Als Hauptwerk unter den Gemälden gilt die Allegorie "Tod und Leben" aus 1910/11 - dass es in die Sammlung gelangte, "war ein ganz besonderer Glücksfall", betonte Leopold.
Objekte neu befundet
Für den Katalog wurden alle Objekte neu befundet, dabei seien "einige interessante Entdeckungen aufgetaucht", so Natter. "Tod und Leben" war etwa während des Ersten Weltkriegs in Europa gereist - ein Umstand, den das Museum im nächsten Jahr auch in einer Themenausstellung zum Weltkrieg berücksichtigen werde. Provenienzgeschichte und Ausstellungsgeschichte werden im Dokumentations-Teil des Katalogs ebenso wie allfällige Literatur zu dem Exponat aufgelistet. Für Elisabeth Leopold ist es "eines der schönsten Bücher, die ich je in der Hand gehabt habe".
Info
"Gustav Klimt. Die Sammlung im Leopold Museum." Hrsg. von Tobias Natter und Elisabeth Leopold, Hatje Cantz Verlag, 280 Seiten, 311 Abbildungen, ISBN: 978-3-7757-3744-9, 36 Euro. www.leopoldmuseum.org