Kommenden Freitag hat am Wiener Volkstheater Molnárs „Liliom“ Premiere. In Topbesetzung: mit „Kaiser“ Palfrader und Katharina Straßer.
„Mit dem Kaiser hab’ ich innerlich abgeschlossen“, sagt Robert Palfrader. „Meine Präferenz heißt derzeit Volkstheater mit der Liliom-Premiere am 5. März. Und am 20. März spiel’ ich mit Florian Scheuba – auch im Volkstheater – noch einmal Männer fürs Grobe. Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Leute kommen.“
Comedian
Davon kann man ausgehen. Nicht umsonst hat
Volkstheaterdirektor Michael Schottenberg den populären TV-Comedian (echt
fett, Wir sind Kaiser) an sein Haus engagiert: Bereits 2008 spielte
Palfrader den ‚possessivischen‘ Fleischhauer Oskar in Horváths Geschichten
aus dem Wiener Wald. Und ab kommendem Freitag verkörpert er die Titelrolle
in Franz Molnárs Liliom.
Türsteher statt Hutschenschleuderer
In Schottenbergs sachte
aktualisierender Inszenierung ist Palfrader freilich kein
„Hutschenschleuderer“ – wie man ihn zuletzt auch in den Interpretationen
Karlheinz Hackls oder Herbert Föttingers erlebt hat –, sondern der
machtvolle Türsteher des Pratercafés Rennbahn. Sonst ist alles wie gehabt:
Der Macho verliebt sich in das „reine“ Dienstmädel Julie (Katharina
Straßer), verscherzt es sich mit seiner Chefin (Claudia Sabitzer) und landet
auf dem Weg zur Menschwerdung in Arbeitslosigkeit und Elend.
Palfraders Popularität sei „kein Hindernis, aber auch nicht der Grund seines Engagements. Sonst könnte ich ja einen Nachrichtensprecher engagieren – zum Beispiel die Frau Thurnher als Julie …“, lacht Schottenberg. Nein, Palfrader wirke in der Molnár-Rolle „authentisch, sensibel, unverstellt, er ,lügt‘ nicht auf der Bühne und ist auch ein intelligenter Ensemblespieler. Man glaubt ihm die Härte, die Ungelenkigkeit, die Sprachlosigkeit – denn konträr zum ,Kaiser‘ ist ja Liliom in seiner Sprachlosigkeit gefangen.“
Gründe genug, weshalb sich Palfrader auf diese Rolle erklärterweise „wahnsinnig freut“.