Sonderausstellung

Lindenberg: Pop-Art-Bilder in Salzburg

27.07.2015

Sonderausstellung im Schloss Fuschl Resort für guten Zweck.

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Rockstar Udo Lindenberg (69) hat am Montag in der Remise von Schloss Fuschl in Hof bei Salzburg 40 seiner Pop-Art-Bilder im Rahmen der Sonderausstellung "hautnah" präsentiert. Im APA-Gespräch erzählte er, warum er an den Fuschlsee gekommen ist: Zum Chillen nach der erfolgreichen Stadiontour in Deutschland, und um die 20-jährige Freundschaft mit Hoteldirektor Paul J. Kernatsch zu feiern.

"Cool drauf"
Udo Lindenberg war bei der Vernissage am Abend im Hotel Resort "cool drauf", wie er selbst sagte, und wusste sein Publikum für sich zu gewinnen. "Wir machen hier ein bisschen Party. In der wunderschönen Natur, im Bett von Sisi", nahm er Bezug auf die gleichnamige Verfilmung mit Romy Schneider. Ein Drehort der Romanze war damals das Schloss Fuschl. Anschließend trällerte Lindenberg gut gelaunt den Refrain "im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein". Hier feiere er die Freundschaft mit dem Hoteldirektor, "das ist das zentrale Ereignis des Abends". Kernatsch habe er im Hamburger Hotel "Atlantik" kennengelernt. "Das war so wie eine WG. Wir erzählten uns über die Freuden und Schmerzen des Lebens. Ich war ein junger Student der Alkoholwissenschaft, ein Erleuchtungstrinker. Im Refugium des Hotels ging dann die Malerei los."

Guter Zweck
Auch wenn sich der deutsche Künstler mit dem legendären schwarzen Hut und dunkler Sonnenbrille vordergründig von der lustigen Seite gibt und dabei seine Zigarre nicht aus der Hand lässt, so zeigt er immer wieder großes soziales Engagement, auch in Salzburg. Ein Teil des Verkaufserlöses der bis Anfang September in der Schlossremise ausgestellten Bilder gehen an einen guten Zweck. Für welchen genau, das dürften die Bürgermeister der Gemeinden Hof und Fuschl bestimmen, schilderte sein PR-Manager Arno Köster.

Der Rockstar selbst hat auch ein Herz für Flüchtlinge. Es sei eine humanitäre Verpflichtung, ihnen hier in Europa zu helfen, sage er zur APA. Zu seinem neuen Song "Wir sind Freunde" habe ihn Boxerin Susi Kentikian inspiriert, die mit ihrer Familie aus Armenien geflüchtet war und auf einem Hamburger Schiff aufgenommen wurde.

Lindiismus
Den Stil seiner in Mischtechnik gemalten Kunstwerke nennt der Rocksänger "Lindiismus". Für die Ausstellung "Udo Lindenberg hautnah - Ein Sänger malt, ein Maler singt" in der Remise habe die Galerie Walentowski eine gute Auswahl getroffen. "Das sind Gute-Laune-Bilder. Hoch die Tasse und schön verrückt, eine wunderschöne Symbiose." Der Rockstar inszeniert sich in seine Werken selbst und versprüht Optimismus, auch wenn der Abgrund nahen könnte. "Hinterm Horizont geht's weiter", ist auf einem Bild in Anlehnung an eines seiner Lieder zu lesen, auf einem anderen sitzt der Sänger mit Zigarre und Likörglas auf dem Bug der untergehenden Andrea Doria - "alles klar" lautet der Titel. Die zur Vernissage geladene Salzburger Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP) zeigte sich allein schon von der Überschrift eines anderen Bildes, "alle Tage sind gleich lang jedoch verschieden breit", fasziniert.

Die Stadiontour sei ein "Hammererfolg, ein gigantische Show und ein totaler Kick" gewesen, erzählte der Künstler begeistert. Nach zwei Tagen Erholung am Fuschlsee werde er nach Wien weitereisen, um dort den Regisseur seiner neuen Show, Hannes Rossacher, zu treffen. "Ich möchte mal in Österreich auftreten, vielleicht in Wien und Salzburg." Aber zunächst ließ er es in der Schlossremise "krachen" - mit ein bisschen Eierlikör, wie er schmunzelte. Dann versprach er, fünf oder sechs seiner Lieder in Begleitung der Kölner Band "Ten Ahead" zu singen. Zeit für einen Besuch der Salzburger Festspiele bleibt diesmal nicht.

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